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FRANKFURT/WIESBADEN
Butter und Milch deutlich teurer
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 07.01.2016 15:23 Uhr

Sinkende Energiepreise drücken die Inflation und der Trend dürfte noch eine Weile anhalten. Ökonomen sagen niedrige Teuerungsraten für den Euroraum voraus. Der rasante Preisauftrieb bei Lebensmitteln setzte sich allerdings fort. Vor allem Milch und Milchprodukte wurden deutlich teurer.

Die Europäische Zentralbank dämpft Sorgen vor einem drastischen Preisverfall im Euroraum. Von der Notenbank befragte Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass die Inflation in den nächsten Jahren deutlich schwächer ausfallen wird als bislang angenommen.

Teuerungsrate 1,3 Prozent

Das geht aus dem am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht der Währungshüter hervor. In Deutschland drückten vor allem gesunkene Preise für Sprit und Heizöl die Teuerungsrate nach unten.

Die Teuerungsrate sank im Januar auf 1,3 Prozent nach 1,4 Prozent im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte und damit eine erste Schätzung bestätigte. Nach den Angaben der Wiesbadener Behörde war leichtes Heizöl im Januar 7,1 Prozent billiger als im Jahr zuvor, Kraftstoffe verbilligten sich um 4,6 Prozent. Ohne Berücksichtigung der Mineralölpreise hätte die Teuerungsrate im Januar deutlich höher bei 1,7 Prozent gelegen, erklärten die Statistiker. Während sich Verbraucher an den Tankstellen freuen konnten, mussten sie für Strom 2,5 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahr. Nahrungsmittel kosteten 3,6 Prozent mehr als im Januar 2013. Besonders kräftige Preissprünge verzeichneten die Statistiker etwa für Butter (plus 21,3 Prozent), Quark (18,5 Prozent) und H-Milch (13,6 Prozent). Auch Gemüse und Obst waren teurer als im Januar 2013.

In Europa werde die Inflation in den kommenden Monaten wegen sinkender Energiepreise ebenfalls deutlich unter 2,0 Prozent liegen, erklärten die Euro-Währungshüter. Mittelfristig rechnet die EZB aber wieder mit steigenden Verbraucherpreisen und sieht Preisstabilität bei knapp unter 2,0 Prozent gewahrt.

Laut einer Umfrage der Notenbank erwarten Ökonomen inzwischen allerdings nur noch einen Preisauftrieb im Euroraum von 1,1 Prozent in diesem Jahr. Im November hatten sie noch eine Rate von 1,5 Prozent vorhergesagt. Im kommenden Jahr rechnen sie mit einem leichten Anstieg auf 1,4 Prozent (1,6 Prozent). Für 2016 sagen die Ökonomen eine Jahresrate von 1,7 Prozent voraus.

EZB sieht keine Deflation

Im Januar war die Jahresteuerung im Euroraum auf 0,7 Prozent gefallen. Das hatte neue Sorgen vor einer Deflation entfacht, also einer Spirale sinkender Preise, bei der Verbraucher und Unternehmen in Erwartung weiterer Rückgänge in einen Käufer- und Investitionsstreik treten.

Der überraschende Rückgang der Inflationsrate im Januar sei in erster Linie auf die Entwicklung der Energiepreise zurückzuführen, erklärte die EZB. Obwohl die Notenbank keine ernsthafte Gefahr einer deflationären Abwärtsspirale sieht, hält sie sich die Tür für eine weitere Lockerung der Geldpolitik offen.

 
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