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Würzburg
BayWa in Unterfranken: Öko und Digitalisierung sind der Renner
Öko, Klimawandel, Digitalisierung: Der BayWa-Konzern ist ein Beispiel dafür, wie sich diese Themen in den Geschäften niederschlagen. Was das für Region bedeutet.
Der Baustoff-, Energie- und Agrarkonzern BayWa machte 2020 in Unterfranken ein Umsatzplus von gut drei Prozent.
Foto: Andreas Gebert, dpa | Der Baustoff-, Energie- und Agrarkonzern BayWa machte 2020 in Unterfranken ein Umsatzplus von gut drei Prozent.
Jürgen Haug-Peichl
 |  aktualisiert: 20.04.2021 02:15 Uhr

Wer an BayWa denkt, denkt landläufig an die Bau- und Gartenmärkte des Konzerns wie zum Beispiel in Würzburg-Lengfeld oder in Schweinfurt. Doch das Unternehmen versteht sich über die Laufkundschaft hinaus als wichtiger Partner von Handwerksbetrieben und Landwirten.

Das wurde einmal mehr am Dienstag bei der Vorlage der BayWa-Geschäftszahlen für Franken und Unterfranken deutlich. Demzufolge erleben die Digitalisierung, der Öko-Gedanke sowie der Klimaschutz auf den Feldern einen ungebrochenen Höhenflug.

Wie Unkraut heute bekämpft wird

Geschäftsführer Günter Schuster wies für den Bereich Agrar und Technik in Franken darauf hin, dass die Unkrautbekämpfung ohne Chemie, also von Hand, unter den Landwirten vor fünf Jahren "fast völlig verschwunden" sei. Jetzt sei sie wieder populär geworden. Mittlerweile könnten mit Hilfe der  BayWa computergesteuerte Maschinen auf dem Acker eingesetzt werden, die per Sensor erkennen, wo die zu schonenden Nutzpflanzen und wo die Unkräuter stehen.

In Franken stieg der BayWa-Umsatz im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent gegenüber 2019. Er lag bei 938 Millionen Euro. Mehr als ein Drittel davon (368 Millionen) machten die BayWa-Niederlassungen in Unterfranken aus - ein Plus von 3,4 Prozent. 20,4 Millionen Euro (Vorjahr: 21) investierte das Münchener Unternehmen in seine fränkischen Niederlassungen, heuer sollen es 18,8 Millionen Euro werden.

Klimawandel schlägt sich in BayWa-Geschäften nieder

Die Folgen des Klimawandels zeigen sich ebenfalls in den Geschäften der BayWa, wurde am Dienstag deutlich. "Effizientes Wassermanagement wird für immer mehr Landwirte zum Thema", so Schuster. Bewährt habe sich hier das satellitengestützte System Variable Rain, das Daten des Pflanzenbestandes auf den Äckern in Echtzeit ermittle und dann genau die Wassermenge ausgebe, die die Pflanzen in jenem Moment brauchten.

Der Konzern hat dazu in Dettelbach (Lkr. Kitzingen) ein "Beregnungszentrum Franken" mit Experten rund um die Bewässerung eingerichtet. Bauern und Privatleute können dort laut Schuster die Berechnung des Wassereinsatzes auf ihren Feldern oder in ihren Gärten in Auftrag geben.

Den Einsatz von synthetischen, klimafreundlichen Kraftstoffen (E-Fuels) zum Beispiel aus Biomasse will die BayWa auch in Franken vorantreiben. So machte Energie-Regionalleiter Torsten Gergs deutlich, dass diese Kraftstoffe zunächst als Ersatz zum Beispiel für klassisches Heizöl verkauft werden. Der Einsatz an herkömmlichen BayWa-Tankstellen sei noch unklar. "Aber da wollen wir auf jeden Fall hin."

 
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