Übelkeit, Erbrechen, Kopfweh: Schätzungen zufolge leidet jeder Dritte in Deutschland an der Reisekrankheit. Der Automobilzulieferer ZF will jetzt für Linderung sorgen. Hintergrund: Das Wohlbefinden während der Reise wird in Zeiten des autonomen Fahrens noch wichtiger sein. Der Konzern ist schon heute intensiv mit der Mobilität von morgen beschäftigt.
Wie die ZF Friedrichshafen AG am Freitag weiter mitteilte, will das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Neurotechnologen der Universität in Saarbrücken Fahrstile entwickeln, die der Reisekrankheit entgegenwirken können. Dabei werde Künstliche Intelligenz eingesetzt, um pro Fahrgast herauszufinden, welcher Fahrstil für ihn angenehm ist.
Was die Reisekrankheit auslöst
Das sei insbesondere bei jenen Insassen wichtig, die während der Fahrt zum Beispiel permanent aufs Smartphone schauen oder ein Buch lesen. Das löse häufig die Reisekrankheit aus: Das im Innenohr liegende Gleichgewichtsorgan fühle eine Bewegung, die von anderen Sinnesorganen wie den Augen nicht bestätigt wird. Das passiere vor allem dann, wenn der Insasse konzentriert auf einen Bildschirm oder ein Buch blickt.
Wie es in der Mitteilung weiter heißt, haben ZF und die saarländischen Forscher bei Versuchen im Straßenverkehr mittlerweile 50 000 Gigabyte an Daten gesammelt, die sich auf das Nervensystem der Probanden beziehen. So sollen Erkenntnisse entstehen, wie der menschliche Körper auf Fahrsituationen reagiert. ZF hat in Schweinfurt ein Werk mit knapp 10 000 Mitarbeitern. Dort sitzt die Konzernzentrale für Elektromobilität.