
Die Zahl neuer Lehrverträge im unterfränkischen Handwerk ist 2020 im Vergleich zum Vorjahr um rund 8 Prozent zurückgegangen. Daran ist die Corona-Krise schuld, aber nicht nur: Laut der Handwerkskammer in Würzburg spielten auch der Trend hin zu weiterführenden Schulen und die um ebenfalls 8 Prozent gesunkene Zahl an Schulabgängern eine Rolle.
Wie es in der Mitteilung vom Donnerstag weiter heißt, sind für das kommende Ausbildungsjahr in Unterfranken noch etwa 1700 Lehrstellen zu haben. Diese Zahl ist seit Jahren ähnlich groß und zeigt, dass die knapp 19 000 Betriebe nach wie vor händeringend nach Nachwuchs suchen.
Alles in allem sind im zu Ende gegangenen Jahr 2550 Menschen mit einer Handwerksausbildung ins Berufsleben gestartet, so dass es insgesamt 7211 (Vorjahr: 7407) Lehrlinge gab. "Die Corona-Pandemie hat zur Absage vieler Berufsorientierungsmaßnahmen und Veranstaltungen geführt", wird Hauptgeschäftsführer Ludwig Paul in der Kammer-Mitteilung zitiert. Bei vielen Schulabgängern gebe es "sicherlich auch eine gewisse Verunsicherung bei der Frage, wie gerade in diesen Zeiten der Berufseinstieg gelingen kann".
Immer interessanter wird das Handwerk offenbar für Abiturienten. Denn ihr Anteil bei den neuen Lehrverträgen lag 2020 bei 11 Prozent (Vorjahr: 9). Weil die Zahl der Asylbewerber in Unterfranken kleiner geworden ist, begannen im vergangenen Jahr nur noch 134 Menschen (209) aus klassischen Flüchtlingsländern eine Ausbildung im Handwerk.
