Die Vergütungszahlungen an deutsche Aufsichtsräte haben sich einem Bericht zufolge binnen zehn Jahren fast verdoppelt. Erhielten die Aufseher der 30 Dax-Konzerne 2004 noch 41,9 Millionen Euro, waren es im vergangenen Jahr 78,4 Millionen Euro und somit knapp 90 Prozent mehr, wie das „Handelsblatt“ am Dienstag berichtete. Topverdiener sei 2013 der VW-Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch mit Einkünften von rund 1,2 Millionen Euro gewesen, schrieb das Blatt unter Berufung auf eine Studie des Vergütungsexperten Heinz Evers. Für fast alle der 30 Konzerne seien die Kontrollgremien seit 2004 um zwei- oder dreistellige Prozentraten teurer geworden, berichtete die Zeitung. Den Rekord halte Volkswagen, wo die Zahlungen an die Aufsichtsräte um 365 Prozent zugelegt hätten. Vergleichsweise kleine Zuwächse habe es bei ThyssenKrupp und E.ON gegeben. Bei den Topverdienern 2013 rangierten hinter Piëch der Aufsichtsratschef der Deutschen Bank, Paul Achleitner, mit 646 000 Euro und der Siemens-Aufseher Gerhard Cromme mit 617 000 Euro. Mit den geringsten Einkünften musste sich Wolfgang Mayrhuber bei Infineon begnügen – er erhielt dem Bericht zufolge lediglich 128 000 Euro. Als Grund für die Steigerungen nennt das „Handelsblatt“, dass die Aufsichtsräte der Dax-Konzerne ihren Einfluss ausgeweitet hätten.
FRANKFURT
Aufseher lassen sich gut bezahlen
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