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Apple enttäuscht die Anleger
Rekordzahlen: Apple hat im abgelaufenen Weihnachtsquartal so viele iPads und iPhones wie nie zuvor verkauft.
Foto: afp | Rekordzahlen: Apple hat im abgelaufenen Weihnachtsquartal so viele iPads und iPhones wie nie zuvor verkauft.
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 28.01.2014 20:56 Uhr

Apple-Chef Tim Cook kann machen, was er will – er findet bei den Börsianern keine Gnade. Rekordverkäufe des iPhones zu Weihnachten – es hätten ruhig noch ein paar mehr sein können. Ein Rekordumsatz – das Wachstum war früher auch mal höher. Ein monumentaler Gewinn von 13,1 Milliarden Dollar im Quartal – das ist ja genauso viel wie im Jahr zuvor. Nach dem unglaublichen Lauf von Apple in den Vorjahren ist an der Börse Ernüchterung eingekehrt. Der Konzern hat zwar seine Erfolgsprodukte verfeinert und verdient damit Milliarden. Der Geldberg der Firma, die Mitte der 90er Jahre vor dem Ruin stand, wuchs inzwischen auf 158,8 Milliarden Dollar an.

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Doch die Anleger erwarten den nächsten großen Wurf – ein Gerät, das die Branche durcheinanderwirbelt wie 1984 der Mac-Computer, 2001 der Musikspieler iPod, 2007 das iPhone und 2010 der Tablet-Computer iPad. Aber Apple ließ sich wie in der Vergangenheit Zeit mit dem nächsten neuen Produkt. Kein einfach zu bedienender Multimedia-Fernseher, über den jahrelang spekuliert wurde, auch die zuletzt erwartete Computer-Uhr ist noch nicht da. Dieses Jahr soll es allerdings so weit sein – und Analysten rangen Konzernchef Tim Cook in der Telefonkonferenz nach Vorlage der Quartalszahlen eine wortkarge Bestätigung ab, dass es auch dabei bleibt. „Ja, absolut“, gab Cook zu Protokoll. Allerdings hob Cook auch die traditionelle Geheimniskrämerei ein Stück weit auf, um den Investoren neue Hoffnung zu geben. Er bestätigte die Pläne für ein mobiles Bezahlsystem – eine ungewöhnliche Offenheit für einen Apple-Chef. Das sei ein interessanter Markt und Apple habe auch den Fingerabdruck-Sensor im iPhone 5s mit Blick darauf gestaltet, sagte Cook. Er habe derzeit aber nichts anzukündigen.

Statt über Produkte sprach Cook lieber über Märkte. Dass Apple jetzt auch den größten chinesischen Mobilfunk-Anbieter China Mobile als Partner gewonnen habe, sei ein „watershed moment“ gewesen, ein Wendepunkt. In keiner anderen Region wuchs Apple zuletzt rasanter. In den USA gestand er dagegen eine Fehleinschätzung ein – die Kunden hätten stärker als erwartet zum teureren iPhone 5s statt des bunten Modells 5c tendiert. Dadurch seien weniger Geräte verkauft worden. Mit anderen Worten: Das relativ teure „Einstiegs“-iPhone 5c lief nicht so gut wie erwartet. Als Reaktion auf die Dominanz von Samsung bei Smartphone-Stückzahlen betont Cook wie bisher, Apple wolle die besten, nicht die meisten Geräte machen. Die Anleger überzeugte das alles nicht. Auch nachdem die Investoren eine Nacht nachdenken konnten, verlor die Aktie im frühen US-Handel am Dienstag rund acht Prozent. Das Papier hatte mit gut 705 Dollar im September 2012 ihren Höchststand markiert. Seitdem muss sich Cook dafür rechtfertigen, dass der Kurs um die 500 Dollar pendelt.

Das lockt Schnäppchenjäger an wie den streitlustigen US-Investor Carl Icahn. Er nennt sein Apple-Investment einen „no brainer“ – es sei keine Frage, bei diesem Kurs müsse man einfach Aktien kaufen. Icahn hat für mindestens 3,6 Milliarden Dollar zugeschlagen und sich damit ein knappes Prozent an Apple gesichert. Nun fordert er, dass das Management mehr Aktien zurückkauft – was gewöhnlich den Kurs treibt. Doch Apple lehnt bislang ab.

 
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