Bereits zum zehnten Mal kürte der Marketing-Club Mainfranken am Montag verschiedene Marketingprojekte aus der Region, die mit außergewöhnlichen Ideen auf sich aufmerksam gemacht haben. Den ersten Platz belegte „Move It Würzburg“ der Würzburger Baskets. Bei diesem Event traten 14 Firmenteams aus Würzburg und Umgebung im März dieses Jahres gegen die Basketballer von s.Oliver an.
Ausgestattet mit Fitnessarmbändern galt es für die Teams innerhalb von zwölf Tagen mehr Schritte zurückzulegen, als die Profisportler der Bundesliga. Durch die Aktion gelang es dem Unternehmen nicht nur mediale Aufmerksamkeit zu erzeugen. „Wir wollen mit dem Projekt auch einen Beitrag zu Gesundheit der Mitarbeiter leisten“, betont Steffen Wienhold, der bei den Baskets für das Marketing und Digitale Medien zuständig ist.
In den kommenden Jahren wolle man mehr Teams für den Wettbewerb begeistern und das Projekt über die Region hinaus bekannt machen. Auch die Kooperation mit Studierenden der Fachhochschule bei der Organisation des Projekts soll fortgeführt werden. „Vielleicht verändern wir aber die Spielregeln noch ein bisschen“, kündigt Wienhold schmunzelnd an. Denn die Basketballer mussten sich den Hobbyläufern geschlagen geben und belegten den letzten Platz in ihrem eigenen Wettbewerb.
Für den Marketingpreis nominierte die Jury auch „integrAIDE jobcoach“. Das Start-up hat sich zum Ziel gesetzt, freiwillige Helfer zu Berufsberatern auszubilden. Diese Jobcoachs sollen Geflüchteten bei der Bewerbung und den ersten Wochen im neuen Unternehmen zur Seite stehen. Gleichzeitig sind die freiwilligen Helfer auch Ansprechpartner für die Unternehmen, wenn es zu interkulturellen Herausforderungen kommt.
Ebenfalls in die engere Auswahl gelangten die „Veggi Bros“, die in zwei Restaurants in Würzburg vegetarisches Fast Food anbieten. „Zu unserem dreijährigen Jubiläum wollten wir die Geschichten hinter den Gerichten erzählen und veranstalteten den Habibi-Day“, erklärt Steffen Jakel. Das junge Unternehmen beschäftigt vier Geflüchtete, die an diesem Tag verschiedene Spezialitäten aus dem Nahen Osten zubereiteten. „Habibi“ ist arabisch und bedeutet „Liebling“, aber auch „Freund“.
Den Sonderpreis für Studierende erhielt Anja Gebhard für ihre Masterarbeit im Studiengang Marken- und Medienmanagement an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt zum Thema „Storytelling“. Darin erarbeitete sie ein Konzept für einen Schmuckhersteller, um Werbebotschaften mithilfe von kleinen Geschichten zu vermitteln. „Marketing steht im Lexikon zwischen Marihuana und Marmelade“, wiederholt Stefan Farnschläder die Worte des Ehrenpräsidenten Wieland Weiss, die inzwischen zum Mantra des Marketing-Clubs geworden seien.
Farnschläder übergab dieses Jahr das Amt des Vorstandsvorsitzenden an Markus Besenbeck, der als Professor für Marketing und Vertrieb an der Fachhochschule Würzburg lehrt. Im Gegenzug wurde Farnschläder für seine 18-jährige Tätigkeit im Verein als Ehrenpräsident ausgezeichnet. Passend zum Mantra überreichte er seinem Nachfolger Besenbeck als Antrittsgeschenk neben einem Glas Marmelade auch eine getrocknete Mohnkapsel und den Stadtplan von Amsterdam.