
Der Energieversorger E.ON Bayern AG heißt seit dem 1. Juli Bayernwerk AG. Hintergrund der Umbenennung ist die Forderung des Gesetzgebers, für mehr Kundentransparenz eine Grenze im Markenauftritt von Netzbetreiber und Energielieferanten zu ziehen.
Rechtlich und organisatorisch sind sie bereits getrennt. Aus diesem Zwang heraus habe man einen Namen gewählt, der aktuellen Entwicklungen gerecht wird, sagt Reimund Gotzel. „Die Gestaltung der Energiezukunft in Bayern findet vor allem in den Regionen statt“, sagt er.
Zeitgleich mit dem Namenwechsel hat Gotzel als neuer Vorstandsvorsitzender seinen Dienst angetreten. Er übernimmt die Nachfolge von Thomas Barth nach dessen Wechsel zur E.ON Energie AG. Gotzel gehörte bereits von 2001 bis 2006 dem Vorstand der E.ON Bayern AG an.
Mit rund 2500 Mitarbeitern an über 20 Standorten ist die Bayernwerk AG der größte regionale Netzbetreiber im Freistaat. Während die Bayernwerk AG für das Netz verantwortlich ist, bleibt die E.ON Bayern Vertrieb GmbH der Energielieferant. Für Strom- und Gaskunden ändert sich nichts.
Abgerechnet wird weiter über E.ON. Die Vergütung für Kunden, die Strom ins Netz einspeisen, läuft künftig unter Bayernwerk.
Es ist ein Name, dem Kunden „aus alten Zeiten Vertrauen schenken und eine Reminiszenz an die alten Wurzeln“, sagt Gotzel. Bereits 1921 wurde das erste Bayernwerk unter Oskar von Miller gegründet, damals mit dem Fokus auf Wasserkraft.
Vor der Privatisierung der Energieversorgung in den 90er Jahren war es der größte Stromversorger im Freistaat. „Millionen Kraftwerke auf den Hausdächern“, so Gotzel, führen heute zu veränderten Rahmenbedingungen für Netzbetreiber. Die Strukturen sind dezentraler.
Bei der Energiewende wolle das neue Bayernwerk als Nachfolgeunternehmen des Regionalversorgers E.ON Bayern eine zentrale Rolle spielen. Dies gehe mit hohen Investitionen einher, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
365 Millionen Euro investiert das Bayernwerk in diesem Jahr in seine Netze. Davon fließen rund 90 Millionen Euro in energiewendebedingte Maßnahmen. Über 230.000 Photovoltaik-Anlagen sind ins Netz integriert, was in Deutschland um die 20 Prozent aller Anlagen entspricht. Bis zum Herbst 2014 plant das Bayernwerk, neun Umspannwerke zu errichten.