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Augsburg
Zum Glück gibt es die deutsche Rüstungsindustrie
Unternehmen aus der Verteidigungsbranche wurden zu Friedenszeiten vernachlässigt. Es war mühsam für sie, neue Aufträge zu bekommen. Das hat sich radikal geändert. 
Eurofighter Flugplatz  Lagerlechfeld.jpeg       -  Die Industrie hofft auf neue Aufträge für das europäische Kampfflugzeug Eurofighter.
Foto: Marcus Merk | Die Industrie hofft auf neue Aufträge für das europäische Kampfflugzeug Eurofighter.
Stefan Stahl
 |  aktualisiert: 07.04.2024 02:37 Uhr

Die deutsche Rüstungsindustrie hat einen massiven Image-Wandel durchlaufen. Zu Friedenshochzeiten wurde der Wirtschaftszweig nicht nur von Pazifisten, sondern auch Investoren zum Teil wie ein Schmuddelkind behandelt. Manch Manager der Verteidigungsbranche erinnert sich an die schmerzlichen Zeiten, als die Betriebe irgendwo zwischen Tabak, Drogen und Prostitution einsortiert wurden. Für die Unternehmen war es mühsam, regelmäßig Aufträge zu bekommen und damit Produktionslinien und Beschäftigung aufrechtzuerhalten. Immer wieder mussten die Firmen Auftragsdellen hinnehmen und sich sogar von Personal trennen. 

Die Bundeswehr wurde kaputtgespart

Dennoch haben sich gerade in Süddeutschland viele Rüstungsstandorte mit einer hohen technologischen Kompetenz gehalten, ob im Großraum München, in Augsburg, Donauwörth, Manching, Schrobenhausen oder Ulm. Die dort sitzenden Firmen sind jetzt Gold wert, nachdem der russische Machthaber Wladimir Putin die Ukraine überfallen hat und Drohungen gegen die freiheitliche, westliche Welt aussendet. Was lange sträflich versäumt wurde, muss jetzt plötzlich schnell gehen: Die Bundesregierung will Deutschland wieder „kriegstüchtig“ machen. Lange haben die politisch Verantwortlichen die Bundeswehr kaputtgespart und die Rüstungsbranche phasenweise ausgehungert. Doch die Betriebe erwiesen sich als zäh und kämpften sich durch harte Zeiten. 

Daher gibt es hierzulande zum Glück nach wie vor eine leistungsfähige Verteidigungsindustrie. Ob in Augsburg Fachkräfte am Eurofighter mitbauen oder Panzergetriebe herstellen, in Donauwörth militärische Hubschrauber produziert werden, in Schrobenhausen Lenkflugkörper entstehen und in München Panzer wie Triebwerke für militärische Luftfahrzeuge das Licht der Welt erblicken: Die Hochtechnologie ist die beste Antwort auf die russische Aggression. 

Deutschland muss nun über den Zeitenwende-Topf von 100 Milliarden Euro der lange vernachlässigten Branche das klare Signal aussenden, dass die Investitionen in die Sicherheit des Landes dauerhaft hoch bleiben und stetig fließen. Dann haben die Betriebe eine verlässliche Grundlage, um in Maschinen und Menschen zu investieren. 

 
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