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München
Immobilienwahnsinn in München: Doppelhaushälfte? 1,7 Millionen Euro!
Die Immobilienpreise in München haben etwas nachgegeben. Trotzdem dürften sie für die wenigsten bezahlbar sein. Und für Mieter wird die Lage noch schwieriger.
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Foto: Sven Hoppe, dpa | Die Lage auf dem Bau ist mau. In diesem Umfeld findet nun in München eine Immobilienmesse statt.
Christoph Frey
 |  aktualisiert: 17.03.2024 02:39 Uhr

München wird günstiger – aber nur für den, der es sich leisten kann. Nach einer Erhebung des Instituts der Deutschen Wirtschaft sind die Preise für Häuser und Eigentumswohnungen vergangenes Jahr im Schnitt um fast fünf Prozent gesunken. Gleichzeitig sind die Neuvertragsmieten um mehr als sieben Prozent gestiegen. Diese Entwicklung bestätigen Wohnungsbauunternehmer wie Alexander Hofmann. Die Preise für Neubauwohnungen hätten mittlerweile einen nicht mehr zu unterbietenden Tiefstand erreicht, „dafür sind die Mieten fast schon unanständig hoch."

Gute Zeiten für Immobilienkäufer also? Dass Bauträger wie Hofmann und sein Kollege Christian Winkler im Vorfeld der Münchner Immobilienmesse (16./17. März, kleine Olympiahalle) diese Hoffnung wecken, liegt auf der Hand. Denn nach Jahren des Höhenflugs haben die Unternehmen infolge der Zinswende eine harte Landung hinter sich und müssen um Kundschaft werben. Unsicherheit bei Kunden wie Anbietern prägt das Klima, sagt Messemacher Florian Forster. Das sei nicht einfach. „Der Branche geht es schlecht“, bestätigt Immobilienunternehmer Winkler. Viele Projekte würden gar nicht angepackt, in der Folge entstünden zu wenig neue Wohnungen. Auf weiter sinkende Preise solle nicht bauen, wer sich mit Investitionsabsichten trägt. 

Münchner Mieten „sind fast schon unanständig hoch“

Nicht nur in München ist die Lage auf dem Bau mau. Genehmigungen und Fertigstellungen sind eingebrochen, nach aktuellen Zahlen der Bausparkasse LBS gingen die Wohnbaufinanzierungen von Privathaushalten und Selbstständigen in Deutschland um gut 37 Prozent zurück. Vorwiegend günstige Wohnungen sind Mangelware. In deutschen Großstädten fehlen nach einer Studie des gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Instituts fast zwei Millionen günstige Wohnungen, allein in Bayern gibt es einer anderen Erhebung zufolge 200.000 Sozialwohnungen zu wenig

Die Folgen sind in teuren Städten wie München, dessen Einwohnerzahl stetig wächst, besonders spürbar. 27,4 Prozent der dortigen Bevölkerung müssen 40 Prozent und mehr von ihrem Einkommen fürs Wohnen ausgeben, bei zwölf Prozent ist es sogar mehr als die Hälfte. Das hat eine Untersuchung der Stadt ergeben. Als wirtschaftlich vertretbar gelten normalerweise Wohnkosten von um die 30 Prozent des Einkommens. 

Die aktuellen Preise auf dem Immobilienmarkt in München

Ob die aktuellen Angebote am Münchner Immobilienmarkt da helfen? Laut den Unternehmern Hofmann und Winkler gibt es vereinzelte Neubauprojekte, bei denen der Quadratmeterpreis bei um die 10.000 Euro liegt. Im Umland sei schon für 8.500 Euro was zu finden. Zum Umland zählt die Branche das Münchner S-Bahn-Gebiet, aber auch Städte wie Ingolstadt und Augsburg, die gute Verkehrsanbindungen in die Landeshauptstadt haben.

Die Stadt München spricht in ihrem Immobilienmarktbericht davon, dass Neubauwohnungen in München zuletzt Durchschnittspreise von 10.100 bis über 12.000 Euro pro Quadratmeter erzielten, eine durchschnittliche Doppelhaushälfte mit 140 Quadratmetern Wohnfläche kostete demnach um die 1,7 Millionen Euro. Gebrauchte Immobilien sind günstiger, allerdings ziehen hier die Preise teilweise wieder an. 

Zinsverbilligte Darlehen und Zuschüsse für Familien, die ein Eigenheim erwerben wollen, helfen nach Ansicht des Immobilienexperten Hofmann gerade bei den speziellen Bedingungen des Münchner Marktes wenig. Die Beihilfen sind an Einkommensgrenzen gebunden. Wer diese einhalte, habe in aller Regel zu wenig Geld, um sich in München den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen. Diesen Traum hat aktuellen Umfragen zufolge die Mehrheit der Deutschen, erfüllt hat ihn sich allerdings weniger als die Hälfte. Deutschland ist damit im europäischen Vergleich Schlusslicht. 

 
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