
Günther Fielmann ist am Mittwoch im Alter von 84 Jahren in seinem Wohnort Lütjensee in Schleswig-Holstein gestorben. Der Unternehmer und Gründer der gleichnamigen Optikerkette sei im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen, wie die Fielmann-Gruppe am Freitag mitteilte.
"Die Gedanken unserer mehr als 23.000 Mitarbeitenden in Europa, Asien und den USA sind in diesen Tagen bei den Angehörigen von Günther Fielmann", hieß es weiter. Seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern gelte aufrichtige Anteilnahme und tiefes Mitgefühl. "Uns allen wird Günther Fielmann mit seiner kundenorientierten Philosophie, seiner Schaffenskraft und seinem visionären Geist als Pionier der Augenoptik in Erinnerung bleiben."
Günther Fielmann veränderte Geschäft mit Brillen in Deutschland
Fielmann hat das Geschäft mit den Brillen in Deutschland verändert. Er wollte eigentlich Fotograf werden, doch auf Drängen seines Vaters ging er bei einem Augenoptiker in die Lehre. Sein erstes Fachgeschäft eröffnete er 1972 in Cuxhaven.
Mittlerweile ist in fast jeder Fußgängerzone eine Filiale seiner Optikerkette zu finden. Im In- und Ausland gibt es insgesamt 977 Niederlassungen, mehr als 23.000 Beschäftigte und 27 Millionen Kundinnen und Kunden zählte die Fielmann AG Ende März 2023. Im Jahr 2022 lag der Jahresumsatz bei fast 1,8 Milliarden Euro.
2019 hatte sich Fielmann im Alter von 80 Jahren aus dem Unternehmen zurückgezogen und es seinem Sohn Marc übergeben. Fielmann engagierte sich neben seinen unternehmerischen Erfolgen als Öko-Landwirt. Er hat auch das Schloss Plön gekauft und renoviert. Augenoptiker werden dort für die gesamte Branche ausgebildet. Fielmann spendete viel, für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Ökologie und Naturschutz. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat er über Aktien am Unternehmen beteiligt und pflanzte für jeden von ihnen jedes Jahr einen Baum.
Günther Fielmann ist tot: "Jahrhundert-Unternehmer und Visionär"
Mark Binz, der Aufsichtsratsvorsitzende der Fielmann Group, würdigte den Verstorbenen als "Jahrhundert-Unternehmer und Visionär". Mit strategischem Weitblick, einem klaren Fokus auf die Wünsche der Kunden und einem vorbildlichen Engagement für das Gemeinwohl habe er die deutsche Wirtschaft weit über die Grenzen der Augenoptik und Hörakustik hinaus geprägt. (mit dpa)