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Kommentar
Die EU-Kommission schaut Apple zu Recht auf die Finger
Die EU-Kommission leitet zu Recht eine Untersuchung gegen Apple ein. Einen Schönheitsfehler aber hat die europäische Wachsamkeit.
Michael Kerler
 |  aktualisiert: 03.07.2024 02:46 Uhr

Es ist schon gut, dass die EU-Kommission dem US-Konzern Apple genauer auf die Finger schaut, ob er die Wettbewerbsregeln einhält. Apple hatte zuletzt bei Smartphones in Deutschland einen Marktanteil von rund einem Drittel. Damit ist eine große Marktmacht verbunden. Apple versteht es so gut wie kaum ein anderes Unternehmen, die Nutzerinnen und Nutzer an den eigenen Kosmos zu binden. Der verstorbene Unternehmer Steve Jobs hatte manche zu "Apple-Jüngern" gemacht. Das Gesetz über digitale Dienste der EU fordert zu Recht mehr Wettbewerb ein. Auch andere Anbieter von Anwendungen müssen eine Chance haben. 

Ein eigenes Apple oder Amazon hat Europa nicht hervorgebracht

Noch, wohlgemerkt, prüft die EU lediglich mögliche Verstöße. Einst waren es die USA selbst, die gegen Monopolisten und Kartelle vorgingen. Der Ölkonzern Standard Oil von John D. Rockefeller wurde einst nicht nur mächtig, er begann auch, systematisch Konkurrenten klein zu halten, bis er 1911 zerschlagen wurde. Andere Riesen wie der Telefonkonzern AT&T folgten Jahrzehnte später. 

Einen Schönheitsfehler hat die neue europäische Wachsamkeit: Die EU ist gut in der Regulierung. Selbst hat man es aber nicht geschafft, ein eigenes Apple, Amazon oder Google hervorzubringen. 

 
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