Aus der umkämpften Stadt Aden fliehen immer mehr Zivilisten. „Angsterfüllte Familien rasen in Autos mit eingeschlagenen Windschutzscheiben und Koffern und Matratzen auf dem Dach davon“, berichtete der Rotkreuz-Helfer Robert Mardini am Dienstag im Kurznachrichtendienst Twitter. Saudische Flugzeuge bombardierten den 13. Tag in Folge Ziele in dem südarabischen Land. In der südlichen Provinz Ibb traf ein Geschoss eine Schule. Zwei Kinder kamen ums Leben, drei weitere wurden verletzt, berichteten Augenzeugen.
Im Jemen kämpfen die Huthi-Rebellen aus dem Norden, die einer schiitischen Sekte angehören, gegen Regierungstruppen und Anhänger des geflohenen Präsidenten Abded Rabbo Mansur Hadi. Auf der Seite der Huthis stehen beträchtliche Teile der Armee, die dem 2012 zum Abgang gezwungenen Präsidenten Ali Abdullah Salih treu geblieben sind. Eine von Saudi-Arabien geführte regionale Militärallianz bombardiert seit knapp zwei Wochen im ganzen Land Stellungen und Waffenlager der Huthis und der Salih-loyalen Truppen. Nach UN-Angaben kamen bislang mehr als 500 Zivilsten ums Leben.
Die Lage im Jemen stand auch im Mittelpunkt der Gespräche, die der iranische Präsident Hassan Ruhani am Dienstag in Teheran mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan führte. Der Iran gilt als Sponsor der Huthi-Rebellen, während die Türkei die Regierung von Hadi unterstützt. Die beiden Politiker bemühten sich, über ihre Differenzen hinwegzusehen und eine Beendigung des Kriegs anzumahnen.