Mit den meisten Siegen auf dem Konto ist Mitt Romney am Dienstag als klarer Favorit in den bislang wichtigsten Test im Vorwahlrennen der US-Republikaner gegangen. Doch versprachen einige wichtige Abstimmungen für ihn zur Zitterpartie zu werden.
Wegen der Zeitverschiebung zwischen den USA und Europa finden die Vorwahlen nach europäischer Zeit in der Nacht zum Mittwoch statt. Am „Super Tuesday“ wurde in gleich zehn Bundesstaaten über einen Gegenkandidaten von Präsident Barack Obama abgestimmt.
Trotz des Vorsprungs des Multimillionärs deuteten Umfragen in wichtigen Staaten wie Ohio und auch Tennessee auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem ärgsten Verfolger hin, dem erzkonservativen Ex-Senator Rick Santorum.
Bei den Abstimmungen geht es um insgesamt 437 Delegierte für den Nominierungsparteitag im August. Das ist mehr als ein Drittel der Stimmen, die ein Bewerber benötigt, um als Gegenkandidat von Amtsinhaber Obama auf den Schild gehoben zu werden.
Besonderes Augenmerk lag am Dienstag auf dem Bundesstaat Ohio, der als eines der am härtesten umkämpften Schlachtfelder in Wahlkampf gilt. Nach Angaben des US-Senders CNN rührten deshalb die Hauptrivalen Romney und Santorum dort die Werbetrommel in eigener Sache am kräftigsten. Umfragen sahen beide jedoch in Ohio Kopf an Kopf – das Rezept für eine lange US-Wahlnacht.
An dem Mega-Wahltag stimmten die Menschen in den Staaten Alaska, Georgia, Idaho, Massachusetts, North Dakota, Ohio, Oklahoma, Vermont, Virginia und Tennessee ab. Neben Ohio galt ein besonderes Augenmerk dem Südstaat Tennessee.
Beobachter gingen davon aus, dass Romney die Kandidatur gegen Obama nicht mehr zu nehmen ist, sollte er auch dort einen Sieg einfahren. Umfragen sahen den Ex-Gouverneur von Massachusetts jedoch beinahe gleichauf mit Santorum.
Der schwerreiche Geschäftsmann Romney konnte bislang die Vorwahlen in New Hampshire, Florida, Nevada, Maine, Arizona, Michigan, Wyoming und im Staat Washington für sich entscheiden. Santorum gewann in Iowa, Colorado, Minnesota und auch in Missouri.
Die beiden abgeschlagenen Kandidaten Newt Gingrich und Ron Paul halten unterdessen weiter an ihrer Bewerbung fest.
Sowohl der ehemalige Parlamentspräsident als auch der radikalliberale Abgeordnete hoffen, durch überraschend gute Ergebnisse am „Super Tuesday“ prominent ins Rennen zurückzukehren. Immerhin sehen Umfragen einen klaren Sieg für Gingrich in Georgia voraus, seinem Heimatstaat.
Nach einem von der Politik-Webseite realclearpolitics.com ermittelten Durchschnitt aktueller Umfragen liegt Romney landesweit als Kandidat klar in Führung. Er kommt demnach auf knapp 39 Prozent, Santorum mit deutlichem Abstand auf rund 26 Prozent.