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ROM/MÜNCHEN
Zehntausende Christen feierten Ostern
reda
 |  aktualisiert: 06.04.2015 18:38 Uhr

Papst Franziskus hat in seiner Osterbotschaft zum Ende von Krieg und Gewalt aufgerufen. Er lobte das Atomabkommen mit dem Iran, das dazu führen soll, dass das Land seine nuklearen Aktivitäten einschränkt und der Westen seine Wirtschaftssanktionen aufhebt. Er hoffe, dass die Vereinbarung „ein endgültiger Schritt in Richtung einer sichereren und brüderlicheren Welt“ sei, sagte der 78-Jährige am Sonntag vor Tausenden Pilgern auf dem Petersplatz.

Die Botschaft und der traditionelle Segen „Urbi et Orbi“ waren der Höhepunkt der Osterfeierlichkeiten. In Rom und im Heiligen Land erinnerten Zehntausende Christen an die Auferstehung Jesu. In Jerusalem hatte der Lateinische Patriarch, Fuad Twal, am Sonntag in der Grabeskirche die Messe zur Auferstehung von Jesus Christus gefeiert.

Papst Franziskus erinnerte in seiner Osterbotschaft und nach dem Regina-Coeli-Gebet am Montag an das Schicksal verfolgter Christen und gedachte auch der in Kenia getöteten Studenten. „Ich wünsche mir, dass die internationale Gemeinschaft nicht stumm bleibt und tatenlos zusieht angesichts dieser inakzeptablen Verbrechen“, sagte er.

Zuvor feierte Franziskus mit den Gläubigen, die im strömenden Regen mit Schirmen ausharrten, die Messe zur Auferstehung Christi. Die Botschaft und den Segen verfolgten Millionen Menschen im Fernsehen und im Internet. Für Syrien und den Irak forderte Franziskus ein Ende des „Getöses der Waffen“. Der Papst, der am Karfreitag erneut Ostergeschenke an Obdachlose in Rom hatte verteilen lassen, sprach in seiner Botschaft auch „den Ausgeschlossenen, den Gefangenen, den Armen und den Migranten, die so oft abgelehnt, schlecht behandelt und ausgesondert werden“, Mut zu.

Falsches Freiheitsverständnis

Hierzulande hatte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Kardinal Reinhard Marx, in seiner Osterbotschaft am Sonntag ein falsches Freiheitsverständnis in der Moderne beklagt. Das gesellschaftliche Leitbild der Freiheit werde in Europa und im Westen durch reines wirtschaftliches Gewinnstreben und Egoismus korrumpiert. „Eine Freiheit, die sich bindungslos entfaltet und die orientiert ist am ökonomischen Profit, läuft ins Leere und schlägt um in Unfreiheit und blinde Anpassung“, mahnte der Erzbischof von München und Freising.

Der Vorsitzende des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, blickte in seiner Predigt am Sonntag in München vor allem auf die Krisenherde der Welt. Die Osterbotschaft sei wichtig für die Menschen etwa in Syrien, im Irak und in Nigeria, die in den vergangenen Monaten auf Frieden gehofft hatten – und erleben mussten, dass „die Gewalt nicht gestoppt, geschweige denn überwunden werden“ konnte.

Hier könnten Zweifel entstehen, ob es denn Sinn habe, sich für Ideale einzusetzen, räumte Bayerns Landesbischof ein. Aber Ostern sei ein Zeichen gegen die Hoffnungslosigkeit: Gott habe „ein Ja zu seiner Schöpfung gesprochen, das durch keine menschliche Gewalt, durch keine Ignoranz, durch keine Verblendung mehr ausgelöscht werden kann“.

 
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