Massive Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Wahlen in Simbabwe begleiten den überwältigenden Wahlsieg von Präsident Robert Mugabe. Der 89-Jährige erreichte den offiziellen Ergebnissen vom Samstag zufolge schon in der ersten Wahlrunde 61 Prozent der Stimmen.
Sein Herausforderer, Ministerpräsident Morgan Tsvangirai, habe etwa 34 Prozent erzielt, so die nationale Wahlkommission. Der 61-Jährige sprach von „Wahlbetrug“ und kündigte eine Anfechtung vor Gericht an. Das Land steuere nun in eine „schwere politische und wirtschaftliche Krise“, sagte Tsvangirai.
Die internationale Gemeinschaft äußerte sich kritisch und besorgt. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) beklagte „mangelnde Transparenz und die mutmaßlichen Unregelmäßigkeiten“, so die Mitteilung des Auswärtigen Amtes. Berlin teile die Forderung von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon nach einer umfassenden Aufklärung aller Manipulationsvorwürfe.
Das Wahlergebnis entspreche nicht dem Wählerwillen, urteilte US-Außenminister John Kerry in Washington. Das veröffentlichte Ergebnis sei der „Höhepunkt eines zutiefst fehlerhaften Verfahrens“, bei dem es immer wieder Unregelmäßigkeiten gegeben habe. Auch der britische Außenminister William Hague und die EU äußerten sich besorgt.
Südafrika dagegen erkannte den Wahlsieg Mugabes an. Präsident Jacob Zuma forderte am Sonntag in Pretoria „alle politischen Parteien in Simbabwe auf, das Ergebnis der Wahlen zu akzeptieren“.