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BERLIN
Vier Milliarden Euro teures Abwehrsystem
reda
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:05 Uhr

Die Entscheidung über eines der teuersten Rüstungsvorhaben des nächsten Jahrzehnts ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums weiter offen. Sowohl eine Weiterentwicklung des Raketenabwehrsystems „Patriot“ als auch das System „Meads“ stünden als Lösungsvorschläge gegenüber. „Wir sind noch mit beiden großen Herstellern gleichermaßen im Gespräch“, sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag in Berlin. Eine Entscheidung werde wie angekündigt bis Ende Juni fallen.

Die „Süddeutsche Zeitung“ hatte zuvor berichtet, das Verteidigungsressort habe sich bereits für „Meads“ entschieden – ein gemeinsam vom deutschen Unternehmen MBDA und vom US-Rüstungskonzern Lockheed Martin entwickeltes System. Dieses solle nun zur Serienreife gebracht werden. Damit hätte der „Patriot“-Hersteller Raytheon das Nachsehen, der mit einer modernisierten Variante seines Systems ins Rennen gegangen war.

Die Entscheidung gilt als eine der zentralen rüstungspolitischen Weichenstellungen der Legislaturperiode. Bei dem Auftrag, für den noch etwa vier Milliarden Euro fällig werden, handelt es sich zugleich um die erste große eigenständige Beschaffungsentscheidung in der Amtszeit von Ministerin Ursula von der Leyen (CDU).

Das landgestützte und mobile Raketenabwehrsystem „Meads“ wurde von den USA, Deutschland und Italien gemeinsam entwickelt. Es soll vor Flugzeugen und taktischen ballistischen Raketen mit einer Reichweite von 1000 Kilometern schützen. Im Jahr 2011 entschieden sich die Länder aus Kostengründen gegen eine Beschaffung. Die Entwicklung kostete mehr als vier Milliarden Euro, Deutschland allein schulterte davon eine Milliarde.

 
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