zurück
KÖLN
Verleger Alfred Neven DuMont gestorben
Prägender Herausgeber: Alfred Neven DuMont führte das Kölner Verlagshaus DuMont Schauberg („Kölner Stadt-Anzeiger“, später auch „Kölnische Rundschau“) seit den 1950er Jahren.
Foto: Federico Gambarini, dpa | Prägender Herausgeber: Alfred Neven DuMont führte das Kölner Verlagshaus DuMont Schauberg („Kölner Stadt-Anzeiger“, später auch „Kölnische Rundschau“) seit den 1950er Jahren.
reda
 |  aktualisiert: 31.05.2015 19:50 Uhr

Als Verleger war er ein Urgestein, als Herausgeber ein mutiger Patriarch: Der Kölner Journalist Alfred Neven DuMont ist tot. Der Herausgeber und langjährige Aufsichtsratsvorsitzende des Verlags starb am Samstag im Alter von 88 Jahren, wie das Medienhaus M. DuMont Schauberg (MDS) am Sonntag mitteilte.

Neven DuMont galt als Patriarch mit großem Einfluss und als eine der letzten großen Verlegerpersönlichkeiten der Nachkriegszeit in Deutschland. Das auch nach seiner Familie benannte Medienhaus prägte er über Jahrzehnte. Politiker würdigten ihn als eine prägende Persönlichkeit seiner Branche und engagierten Streiter in öffentlichen Debatten.

Spross einer Zeitungsdynastie

Neven DuMont wurde als Spross einer traditionsreichen Kölner Zeitungsdynastie geboren und war Verleger in elfter Generation. Obwohl er sich in München als Schauspieler und Regieassistent etabliert hatte, ging er in die USA, um das Medienwesen zu studieren. 1953 trat er in den Verlag seines Vaters ein und übernahm die publizistische Leitung des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die Boulevardzeitung „Express“ gründete Neven DuMont Mitte der 1960er Jahre. Er habe „maßgeblich die Geschicke der Zeitungen, allen voran des ,Kölner Stadt-Anzeiger‘, beeinflusst“, sagte der MDS-Aufsichtsratsvorsitzende Christian DuMont Schütte.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) erklärte, der Verstorbene sei eine „profilierte Leitfigur des verlegerischen Schaffens“ gewesen. Der nordrhein-westfälische Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) bezeichnete ihn als „Markstein in der deutschen Medienlandschaft“. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) stellte heraus, dass der Qualitätsjournalismus dem Verleger stets am Herzen gelegen habe.

In der MDS-Gruppe erscheinen heute neben „Express“ und „Kölner Stadt-Anzeiger“ auch die „Kölnische Rundschau“, die „Berliner Zeitung“, die „Mitteldeutsche Zeitung“, die „Hamburger Morgenpost“, die „Berliner Zeitung“ und der „Berliner Kurier“. Zur Gruppe gehören zudem unter anderem der Buchverlag DuMont und Beteiligungen an Radio- und Fernsehsendern und Anzeigenblättern. „Mit Alfred Neven Dumont verliert die deutsche Presselandschaft eine ihrer herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten“, würdigten Geschäftsführung und Chefredaktion der dpa den verstorbenen Kölner Verleger.

Ein Herr, ein Steuermann

Neven DuMont sei bis zu seinem Tod der gewesen, als den man ihn gekannt habe, erinnert sich sein „Kölner Stadt-Anzeiger“ im Nachruf an ihn: „Ein Herr, ein Steuermann, einer, der die Richtung vorgibt. Und auch als die Kräfte nachließen, die Stimme immer leiser wurde und das Atmen schwer fiel, hat er noch von der Zukunft gesprochen.“

DuMont hinterlässt seine Frau Hedwig, eine geborene Prinzessin von Auersperg, sowie seine Kinder Isabella (47) und Konstantin (45). Der älteste Sohn des Paares, Markus, ein Künstler, starb 1995.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Aufsichtsratschefs
Berliner Zeitung
CDU
DuMont
Herausgeber
M. DuMont Schauberg
Michael Müller
Norbert Walter
Religiöse und spirituelle Oberhäupter
SPD
Verlagshäuser
Verleger
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen