Die Pariser Staatsanwaltschaft hat wegen des geplanten Anschlags auf das französische Militär ein Verfahren gegen drei mutmaßliche Islamisten eröffnet. Die Männer im Alter von 17, 19 und 23 Jahren hätten zugegeben, ein Attentat auf eine Einrichtung der Marine an der französischen Mittelmeerküste geplant zu haben, teilte Staatsanwalt François Molins am Freitag mit.
Zwei von ihnen sagten aus, dass sie die anwesenden Militärs umbringen und den Verantwortlichen enthaupten wollten. Das Attentat sei für Ende dieses oder Anfang des kommenden Jahres geplant gewesen. Ein Beschuldigter soll Kontakt zu einem Angehörigen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien gehabt haben, der ihn aufforderte, „vor Ort in Frankreich zuzuschlagen“. Dies habe die Auswertung von Computern und Handys ergeben. Die drei Männer hatten sich über das Internet kennengelernt und sollen sich über IS-Videos radikalisiert haben.
Den Angaben zufolge wollten sie nach Syrien reisen, um sich den Dschihadisten anzuschließen. Dem 17-Jährigen hatten die Behörden aber auf Bitten seiner Mutter hin verboten, das Land zu verlassen. Stattdessen nahmen die Männer einen kleinen Standort der Marine in Port-Vendres südöstlich von Perpignan ins Visier, von wo ein Teil der Mittelmeerküste überwacht wird. Der älteste Verdächtige kannte den Stützpunkt: Er war zeitweise als Soldat dort eingesetzt worden, im Januar musste er die Marine nach mehreren Krankschreibungen aber verlassen.
Die Staatsanwaltschaft beantragte Untersuchungshaft für die Männer. Ihnen wird die Bildung einer kriminellen Vereinigung zur Vorbereitung von Terrorakten vorgeworfen. Innenminister Bernard Cazeneuve hatte die Festnahme der Männer am Mittwoch bekannt gegeben. Ein 16-Jähriger, der am Montag zunächst gleichzeitig mit den drei Verdächtigen festgesetzt worden war, ist wieder auf freiem Fuß.