Die detaillierte Auswertung der beiden Flugschreiber der Germanwings-Maschine erhärtet den Verdacht, dass der Copilot den Airbus mit voller Absicht gegen einen Berg gesteuert hat. Es sei nun abschließend klar, dass der Copilot mehrfach bewusst eingegriffen habe, um die Maschine mit 150 Menschen an Bord zum Absturz zu bringen, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Mittwoch nach einer Sitzung des Bundestags-Verkehrsausschusses.
Der 27-Jährige habe sowohl die Höhe als auch die Geschwindigkeit nachgesteuert und zudem aktiv das Steuer betätigt. Damit sei durch die Aufzeichnungen von Stimmenrekorder und Flugdatenschreiber die Handlungsfähigkeit des Mannes „voll nachgewiesen“, sagte Dobrindt. Gut vier Wochen nach der Katastrophe informierte er die Ausschussmitglieder in Berlin mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr über den Stand der Ermittlungen.
Dobrindt kündigte für Mai einen Testflug auf der Route von Unglücksflug 4U9525 an, um letzte noch offene Fragen zu klären. Das soll Geräusche besser einordnen helfen, zu denen sich nichts auf dem Datenrekorder wiederfindet. Die durchschnittliche Entschädigung pro Opfer dürfte siebenstellig werden. Zur zugesagten Soforthilfe von 50 000 Euro je Opfer sagte Spohr, inzwischen seien „so gut wie alle Angehörigen, die dafür Ansprüche angemeldet haben, bereits mit ersten Zahlungen ausgestattet“. Wann die sterblichen Überreste übergeführt werden könnten, liege in Händen der französischen Behörden, die sich dazu noch nicht geäußert hätten.