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KIEW
Ukraine stoppt Warenlieferungen
reda
 |  aktualisiert: 11.12.2019 18:58 Uhr

Im Konflikt mit Moskau um die Krim geht Kiew weiter auf Konfrontationskurs. Die ukrainische Regierung stoppte am Montag die Warenlieferungen auf die von Russland annektierte Schwarzmeer-Halbinsel. Die Versorgungslage auf der Krim ist ohnehin angespannt: Nach Sabotageakten am Sonntag auf Leitungen vom Festland waren ihre Bewohner weiter ohne Strom.

„Die ukrainische Regierung setzt auf Initiative von Regierungschef Arseni Jazenjuk vorübergehend den Warenverkehr zwischen der Ukraine und der Krim aus“, erklärte die Regierung. Kurz zuvor hatte Jazenjuk bei einer Kabinettssondersitzung gefordert, Handel und Güterverkehr komplett zu stoppen. Präsident Petro Poroschenko hatte sich schon davor für die Maßnahme ausgesprochen.

Drohung Russlands

Laut Jazenjuk ist der Boykott eine Reaktion auf die Drohung Russlands, mit dem Inkrafttreten eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und der Ukraine am 1. Januar ukrainische Waren mit einem Embargo zu belegen. „Jedes russische Embargo gegen die Ukraine wird ein ukrainisches Embargo gegen Russland nach sich ziehen“, erwiderte Jazenjuk.

Die Krim war im Frühjahr 2014 nach einem umstrittenen Referendum von Russland annektiert worden. Die Regierung in Kiew und der Westen sehen die Annexion als Verstoß gegen das Völkerrecht an und betrachten die Krim weiter als Teil der Ukraine. Bei der Stromversorgung ist das Gebiet weiter vollständig von der Ukraine abhängig, da es keine Stromleitungen nach Russland gibt. Die Behörden der Halbinsel riefen am Sonntag den Notstand aus. Nachdem bereits am Freitag zwei Hochspannungsleitungen beschädigt worden waren, folgte am Samstag ein weiterer Anschlag, so dass am Sonntag für rund 1,6 Millionen Krim-Bewohner die Lichter ausgingen.

 
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