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ANKARA/MOSKAU
Türkei warnt Russland
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 |  aktualisiert: 08.02.2016 03:33 Uhr

Nach dem erneuten Auftauchen eines russischen Kampfflugzeuges im türkischen Luftraum an der Grenze zu Syrien wachsen die Spannungen in der Region. Wie türkische Medien meldeten, verlegte die türkische Luftwaffe zusätzliche Kampfflugzeuge ins Grenzgebiet. Zudem erhielten die türkischen Kampfpiloten demnach freie Hand bei der Bekämpfung von Maschinen, die im türkischen Hoheitsgebiet operieren.

Bei dem jüngsten Vorfall, der sich nach türkischen Angaben am Freitag um die Mittagszeit abspielte, war ein russischer Jet des Typs SU-34 über die Grenze in den türkischen Luftraum geflogen. Der Pilot sei mehrmals auf Russisch und auf Englisch gewarnt worden. Das türkische Außenamt bestellte den russischen Botschafter ein und protestierte gegen den Vorfall, der von Moskau als Propaganda abgetan wurde. Die Nato und die US-Regierung kritisierten das russische Vorgehen.

Im November hatten türkische Kampfjets eine russische Maschine an der Grenze zu Syrien abgeschossen und damit eine schwere Krise in den Beziehungen zwischen Ankara und Moskau ausgelöst. Präsident Recep Tayyip Erdogan warnte nach dem erneuten Vorfall, Russland werde die Konsequenzen zu tragen haben, wenn es weitere Luftraumverletzungen geben sollte. Erdogan verwies ausdrücklich auf die Nato-Mitgliedschaft seines Landes und sagte, er wolle das Problem mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich besprechen. Eine Antwort des Kremls stand am Sonntag noch aus.

Mit der Verlegung der zusätzlichen türkischen Kampfflugzeuge nach Südostanatolien und dem Schießbefehl für die türkischen Piloten wächst das Risiko eines erneuten Zusammenstoßes zwischen der Türkei und Russland. Bisher mussten sich die Besatzungen der türkischen Kampfjets bei der Militärführung rückversichern, bevor sie das Feuer auf mutmaßliche Gegner eröffneten. Diese Notwendigkeit entfalle jetzt, berichtete die regierungsnahe Zeitung „Yeni Safak“. Das Personal auf mehreren türkischen Luftwaffenstützpunkten wurde in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt.

Russische und türkische Kampfflugzeuge kommen sich in die Quere, weil die russische Luftwaffe den Vormarsch syrischer Regierungstruppen in der Nähe der Grenze im Nordwesten Syriens unterstützt.

 
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