US-Präsident Donald Trump bricht an diesem Freitag zu seiner ersten Auslandsreise auf. Sie führt ihn in acht Tagen durch fünf Länder. Er besucht die Heimstätten der drei großen, monotheistischen Weltreligionen: des Judentums, des Islam und des Christentums. Verbunden mit Gipfeltreffen der Nato und der G7 hat die Reise aber einen eher geostrategischen als einen religiösen Charakter. Trump (70) betritt die internationale Bühne innenpolitisch angeschlagen.
Trumps Reise wird von großer Spannung und viel Unsicherheit begleitet. Der Präsident hat sich den Wahlspruch „Amerika zuerst“ auf die Fahnen geschrieben, das nährte in einer global verflochtenen Welt Befürchtungen über einen Rückzug der letzten verbliebenen Supermacht aus internationalen Beziehungen und Abkommen. Trumps nationaler Sicherheitsberater H.R. McMaster hat aber zuletzt gesagt, „Amerika zuerst“ habe nie „Amerika alleine“ gemeint. Trump wolle auf seinen Stationen „amerikanische Führung“ unter Beweis stellen.
Trump landet am Samstag in Riad in Saudi-Arabien. Dort trifft er König Salman zum Tee und nimmt bis Montag an einem Treffen des Golfkooperationsrates sowie an einem Gipfeltreffen von 50 muslimischen Ländern teil. Bei diesem Treffen werde Trump eine Ansprache halten, die eine weltweit friedvolle Vision des Islam zum Inhalt habe, sagte McMaster. Nach Israel reist Trump am Montag. Er trifft Präsident Reuven Rivlin und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Als erster amtierender US-Präsident besucht er die Klagemauer. Am Dienstag trifft Trump in Bethlehem Palästinenserpräsident Mahmud Abbas, den er erst kürzlich im Weißen Haus empfangen hat. Trump will nicht weniger als einen Am Dienstag reist Trump nach Italien weiter. Für Mittwoch ist ein Treffen mit Papst Franziskus vorgesehen, der ihn wegen seiner Haltung zu den Themen Einwanderung und Flüchtlinge kritisiert hat. Nach der Weiterreise nach Brüssel trifft Trump am Donnerstag mit den Spitzen der Europäischen Union zusammen. Höhepunkt des Donnerstags ist ein Nato-Gipfel in Brüssel mit Staats- und Regierungschefs aus 25 Ländern. Trump pocht bei den Verbündeten auf eine Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben. Gleiches gilt für das Treffen der G7 am Freitag und Samstag.
Trump trifft die Staats- und Regierungschefs aus Deutschland, Italien, Japan, Frankreich, Kanada und Großbritannien, die sich in Taormina auf Sizilien gemeinsamer Ziele vergewissern wollen.
Trump ist seit Jahrzehnten einer der ersten US-Präsidenten, die ihre erste Reise nicht zu den Nachbarn Mexiko oder Kanada machen.