Der Mann mit der hohen Stirn hat schon eine halbe Stunde gesprochen und weder Amerika noch dessen Präsidenten mit einer Silbe erwähnt. Stattdessen hat David Malpass gleich zu Beginn seiner ersten Pressekonferenz als Weltbank-Chef die Entwicklung im Süden der Sahara als „sehr beunruhigend“ bezeichnet: „2030 werden neun von zehn Menschen in extremer Armut Afrikaner sein“, warnt er: „Das verlangt schnelles Handeln!“ Das ist ein bemerkenswerter Einstand für einen engen Vertrauten von Donald Trump, der die betroffenen Staaten gern als „Drecksloch-Länder“ beleidigt, der aus dem Klimaabkommen ausgestiegen ist und auch sonst wenig von Entwicklungshilfe hält. Wo sein Mentor Trump pöbelt und poltert, gibt sich sein früherer Finanzstaatssekretär moderat. Demonstrativ zurückhaltend präsentiert Malpass sich auf der Bühne der Entwicklungspolitik.
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