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AL-ARISCH/KAIRO
Terroralarm auf dem Sinai
dpa
 |  aktualisiert: 11.08.2013 19:25 Uhr

Während alle auf die Protestlager der Islamisten in Kairo schauen, die ab Montag schrittweise geräumt werden sollen, wird der Norden der ägyptischen Sinai-Halbinsel zum Schlachtfeld. Am Samstag wehte in Al-Dschura östlich von Al-Arisch die schwarze Fahne des Terrornetzwerks El Kaida, als Angehörige und Gesinnungsgenossen vier „Dschihadisten“ zu Grabe trugen. Sie waren am Vortag bei einem Luftangriff getötet worden, der Israel zugeschrieben wird. Am Sonntag meldeten Anwohner, mehrere Ziele in der Ortschaft Al-Tuma östlich von Al-Arisch seien nachts von Hubschraubern der ägyptischen Armee aus beschossen worden.

Über mögliche Opfer des Angriffs in Al-Tuma wurde zunächst nichts bekannt. In dem Gebiet werden Islamisten vermutet, die an der Tötung von 16 Soldaten in Rafah vor einem Jahr beteiligt gewesen sein sollen.

Kurz nach der Hubschrauber-Attacke griffen islamistische Extremisten eine Polizeistation in der Provinzhauptstadt Al-Arisch an. Nachdem am Samstag eine Rakete vor dem Offiziersclub in Al-Arisch einen Soldaten verletzt hatte, durchkämmte die Armee den östlichen Vorort Al-Raisa, allerdings ohne Erfolg.

Anschläge geplant

Die Terrorgruppe Ansar Beit al-Makdis erklärte, vier Angehörige der Gruppe seien am Freitag ums Leben gekommen, als sie auf der Sinai-Halbinsel nahe der israelischen Grenze von einer Rakete getroffen wurden. Der Kommandeur des Trupps, der gerade einen Raketenangriff auf Israel vorbereitet habe, habe die Attacke überlebt.

Augenzeugen sprachen von vier Toten und einem Verletzten. Die Getöteten stammen nach Angaben der Extremisten alle aus Dörfern, die auf der Sinai-Halbinsel liegen. Nach Angaben von Augenzeugen feuerten die Israelis insgesamt zwei Raketen auf mutmaßliche „Dschihadisten“ in dem Gebiet nahe der Grenze ab. Die zweite Rakete soll einen Mann auf einem Motorrad getroffen haben.

Die Unterstützer des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi, der im Juli vom Militär entmachtet worden war, verurteilten die „israelische Terroroperation“ und nutzten den Vorfall erneut für Kritik an der Militärführung. Während der Regierungszeit der Muslimbrüder hatten militante Salafisten ihren Einflussbereich in dem Gebiet an der Grenze zu Israel ausgedehnt.

 
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