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ROM/BELGRAD
Teile der Alpenländer versinken in Schnee
Schippen, schippen, schippen: In Kötschach im Süden von Kärnten gräbt sich ein Mann von seiner Hautür zur Straße durch den Schnee.
Foto: dpa | Schippen, schippen, schippen: In Kötschach im Süden von Kärnten gräbt sich ein Mann von seiner Hautür zur Straße durch den Schnee.
Evangelischer Pressedienst
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:39 Uhr

Schneechaos, Hochwasser, Riesenwellen: Das Wetter hat am Wochenende in weiten Teilen Europas verrückt gespielt. Mehrere Menschen kamen dabei ums Leben. Besonders betroffen waren Serbien, Slowenien, Österreich, Schweiz, Italien und Spanien.

Tagelanger heftiger Regen verursachte in Italien Überschwemmungen. Mindestens drei Menschen starben am frühen Sonntag, darunter ein siebenjähriges Kind. Es wurde mit zwei Frauen im sizilianischen Noto in einem Auto von den Wassermassen erfasst und davongeschwemmt. Bei Bergamo in Norditalien mussten mehrere Menschen nach einem Erdrutsch in Sicherheit gebracht werden und in einer Notunterkunft übernachten.

Bis zu zehn Meter hohe Riesenwellen richteten an der nordspanischen Atlantikküste schwere Schäden an. In der Region Asturien zerstörten die Wogen ein Meeresmuseum in Luarca, das nach eigenen Angaben über eine der bedeutendsten Sammlungen von Riesenkalmaren in der Welt verfügt hatte. Der Direktor bezifferte den Schaden am Sonntag auf mehr als zwei Millionen Euro. In der Küstenstadt San Sebastián stand das Wasser zeitweise bis zu 1,50 Meter hoch in den Straßen. Im Fischereihafen Bermeo bei Bilbao rissen die Wogen die Kaimauern teilweise ein. Sie versenkten drei Schiffe und überschwemmten mehrere Fischlagerhallen. In Zarautz und anderen Badeorten entlang der Küste zerstörten die Wellen Einrichtungen von Strandpromenaden.

Schneemassen machten dagegen den Menschen vor allem in Serbien und Slowenien zu schaffen. Über 400 Personen waren in Serbien stundenlang in ihren Autos eingeschneit. Sie mussten am Samstag unter anderem mit Hilfe von Panzern und Hubschraubern befreit werden. „Wir haben Schneeverwehungen von fünf, sechs Metern, wie sie seit 50 Jahren nicht vorgekommen sind“, sagte der stellvertretende Regierungschef Aleksandar Vucic.

Ein tagelanger Eissturm schnitt in Slowenien rund 90 000 Menschen von der Stromversorgung ab. Nach dem Bruch von Stromleitungen und der Zerstörung von Generatoren sei die Lage katastrophal, sagte Regierungschefin Alenka Bratusek am Sonntag beim Besuch des besonders betroffenen Ortes Postojna südwestlich von Ljubljana.

Schnee ohne Ende und Eis auch in der Schweiz und in Österreich: Dort entspannte sich die Lage am Sonntag kaum. Die Lawinengefahr war überall hoch, mehrere Gemeinden waren von der Außenwelt abgeschnitten. Nasse und daher besonders schwere Schneemassen drohten Dächer zum Einsturz zu bringen. In Österreich kam mindestens ein Mann bei einem Lawinenunglück ums Leben. Tausende von Soldaten waren im Schneeräumeinsatz. In der Schweiz fielen viele Züge aus. In Deutschland zeigte sich der Winter dagegen überwiegend von seiner milden Seite. Auch in der nächsten Woche soll es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes so bleiben.

 
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