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BERLIN
Studie warnt vor Klimawandel
reda
 |  aktualisiert: 20.08.2015 20:12 Uhr

Erst wochenlange Dauerhitze mit extremer Trockenheit, dann Unwetter mit sintflutartigen Niederschlägen – ist dieser Sommer der Extreme, in dem der Hitzerekord des Jahres 2003 übertroffen wurde, Ausdruck des Klimawandels? Und müssen sich die Deutschen darauf einstellen, dass die Sommer in Zukunft öfter so aussehen?

Im Auftrag der Grünen im Bundestag hat die Politikwissenschaftlerin Stefanie Groll, freie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich der Klima- und Energiepolitik, untersucht, welche Folgen die Veränderung des Klimas für die einzelnen Regionen Deutschlands hat. Ihr Befund ist eindeutig: Zwar würden Deutschland und Mitteleuropa im Vergleich zu anderen Regionen der Welt nur „durchschnittlich moderate Klimaveränderungen“ erleben, dennoch könne dies „auch hierzulande gravierende Folgen haben“.

So steigt die Durchschnittstemperatur bis 2050 je nach Region und Saison um 1,5 bis 3,7 Grad mit der Folge, dass es weniger Frosttage, dafür deutlich mehr Tropennächte gibt. Im Sommer drohen mehr und heftigere Niederschläge als derzeit, dafür gibt es deutlich weniger Niederschläge im Winter. Und an der Küste kann der Meeresspiegel im Mittel um 30 Zentimeter steigen.

Besonders betroffen vom Temperaturanstieg seien die bayerischen Alpen. Bis 2050 werde es in den Bergen um rund zwei Grad wärmer, bis 2080 gar um vier Grad. Das aber bedeutet das Ende des Wintersports und des Wintertourismus in seiner jetzigen Form. Einzig die Zugspitze und das Nebelhorn bleiben auf Dauer schneesicher. „Mittelfristig werden niedrig gelegene Skigebiete schließen“, selbst Schneekanonen könnten in den tieferen Lagen nicht mehr für Schneesicherheit sorgen. In der Hallertau, dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt, werden nach den Prognosen der Wissenschaftlerin die Ernteausfälle durch Extremwetterereignisse wie Hagel und Starkregen steigen.

Für Bärbel Höhn, die Vorsitzende des Umweltausschusses des Bundestags von den Grünen, sind die bisherigen Wetterextreme nur ein „kleiner Vorgeschmack“ auf das, was noch komme. „In den nächsten Jahrzehnten dürften die Wetterextreme noch deutlich schneller aufeinander folgen“, sagt sie dieser Zeitung.

 
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