zurück
Kommentar: Vermögen und Verfassung
Der Mann betreibt Hotels und Golfplätze in der ganzen Welt. Er hat einem FBI-Chef gedroht, bei der Untersuchung seiner Vermögensverhältnisse werde „eine rote Linie“ überschritten. Völlig unüblich für die Immobilienbranche bezahlt er seine Investitionen nach eigenem Bekunden neuerdings in bar. Nebenbei ist Donald Trump auch noch Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
Karl Doemens
Karl Doemens
 |  aktualisiert: 29.05.2019 02:11 Uhr

Der Mann betreibt Hotels und Golfplätze in der ganzen Welt. Er hat einem FBI-Chef gedroht, bei der Untersuchung seiner Vermögensverhältnisse werde „eine rote Linie“ überschritten. Völlig unüblich für die Immobilienbranche bezahlt er seine Investitionen nach eigenem Bekunden neuerdings in bar. Nebenbei ist Donald Trump auch noch Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.

Es gibt – jenseits aller parteipolitischen Grabenkriege – gute Gründe, die einzigartige Verquickung von privaten und öffentlichen Interessen im Weißen Haus genau unter die Lupe zu nehmen, wie dies die Demokraten im Kongress nun tun. Noch besser wäre es gewesen, Trump selber hätte bei seinem Amtsantritt für Transparenz und eine saubere Trennung von Politik und Penunzen gesorgt. Doch anders als seine Vorgänger weigerte er sich, seine Steuererklärungen offenzulegen und hat auch die Beteiligungen an seinem Firmenimperium behalten.

Dringenden Aufklärungsbedarf

Trumps Geheimniskrämerei nährt den Verdacht, dass irgendetwas mit seinem Vermögen nicht stimmt. Dass es viel nach heftigen Verlusten laut amerikanischen Medienberichten viel kleiner sein könnte, als er behauptet, wäre für den Narzissten furchtbar peinlich, für das Land aber verkraftbar. Problematischer scheint, dass Trump über seine Bau-Projekte in Moskau während des Wahlkampfes gelogen hat. Und mehr als irritierend wäre, wenn Trump-Geschäfte bei der Deutschen Bank 2016/17 tatsächlich Geldwäsche-Warnungen ausgelöst haben, wie dies die New York Times berichtet.

Es gibt dringenden Aufklärungsbedarf. Dass ein US-Bundesrichter dem Parlament nun ein bisschen Einblick in Trumps Finanzunterlagen gewähren will, ist ein hoffnungsvolles Zeichen. Der Machtkampf des Präsidenten mit dem Kongress ist damit freilich nicht entschieden. Trumps Argument, er müsse das Amt vor den Übergriffen der Abgeordneten schützen, ist zynisch. Tatsächlich ist das Amt längst zur Beute des Milliardärs und seiner windigen Geschäfte geworden. Für deren Verteidigung nimmt er einen Verfassungskonflikt achselzuckend in Kauf.#

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Karl Doemens
Abgeordnete
Besitz und Vermögen
Deutsche Bank
Donald Trump
FBI-Chefs
New York Times
Parlamente und Volksvertretungen
Parteipolitik
Präsidenten der USA
Staaten
Vermögensverhältnisse
Weißes Haus
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen