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NEW YORK
„Stoppe deinen Mann“
dpa
 |  aktualisiert: 26.04.2023 17:55 Uhr

Mit einem ungewöhnlichen Video-Appell haben sich die Ehefrauen der UN-Botschafter aus Deutschland und Großbritannien an Asma Assad, die Frau von Syriens Präsidenten Baschar al-Assad gewandt.

„Stoppe deinen Mann“ heißt es in dem vier Minuten langen Film, den Huberta von Voss Wittig, die Frau des deutschen UN-Botschafters Peter Wittig, gemeinsam mit Sheila Lyall Grant im Internet veröffentlicht hat. Die dazugehörende Online-Petition verzeichnet bereits über 7000 Unterschriften.

Das Video zeigt abwechselnd Bilder einer schick zurecht gemachten Asma Assad und von Opfern des Konfliktes, der in Syrien nach Angaben der UN bisher über 9000 Opfer gefordert hat. „Steh für den Frieden auf, Asma. Sprich jetzt. Zum Wohl deines Landes. Stoppe deinen Mann“, heißt es.

Immer wieder wird eine strahlende Asma Assad gezeigt, zum Teil in der Menge neben ihrem Mann, oft mit syrischen Kindern. „Was ist mit dir passiert, Asma?“, fragt eine Frauenstimme, bevor im nächsten Bild verwundete, blutverschmierte und sterbende Kinder zu sehen sind. „Das könnten alles deine Kinder sein. Das sind deine Kinder.“ Syriens First Lady könne sich nicht weiter hinter ihrem Mann verstecken, sie müsse handeln.

Während die UN-Militärbeobachter in Syrien weiter auf den Beginn ihrer Mission warten müssen, nimmt die Gewalt wieder zu. Am Mittwoch zählten Regierungsgegner bis zum Nachmittag 26 Tote. Am Vortag sollen mehr als 70 Menschen getötet worden sein. Angesichts des fortwährenden Blutvergießens wollen sich an diesem Donnerstag in Paris Mitglieder der sogenannten Kontaktgruppe der Freunde Syriens treffen.

Aktivisten berichteten am Mittwoch von Explosionen und Schüssen in der Protesthochburg Daraa, die am Dienstag von einem Team der Beobachter besucht worden war. Am Mittwoch hätten Beobachter in Arbien im Umland von Damaskus sogar mit eigenen Augen gesehen, wie die Regierungstruppen auf Teilnehmer einer Demonstration gegen Präsident Baschar al-Assad schießen, sagte ein Aktivist. Der UN-Sprecher in Syrien, Chalid al-Masri, bestätigte nur, dass ein fünfköpfiges Team Gebiete am Rande der Hauptstadt besucht habe.

Die Beobachter betonten, sie hätten während ihres Aufenthaltes in der Stadt Daraa am Vortag lediglich „technische Vorbereitungen“ getroffen. Die Beobachtermission, für die noch die Unterzeichnung eines Protokolls mit der Regierung notwendig ist, habe noch nicht richtig begonnen. Der Sprecher des syrischen Außenministerium, Dschihad al-Makdisi, rechnet damit, dass dieses Protokoll, das die Einzelheiten des Einsatzes regeln soll, binnen zwei Tagen unterzeichnet wird.

An diesem Donnerstag wollen sich in Paris kurzfristig einige Mitglieder der sogenannten Kontaktgruppe der Freunde Syriens treffen, um über ihr weiteres Vorgehen zu beraten. Die libanesische Regierung soll derweil eine Bitte der Vereinten Nationen abgelehnt haben, einen Flughafen auf ihrem Staatsgebiet zur Unterstützung der UN-Mission in Syrien zu nutzen. Die in Beirut erscheinende Tageszeitung „Al-Nahar“ berichtete am Mittwoch, die Regierung wolle nicht, dass der Flughafen Teil einer Operation zur Öffnung eines „humanitären Korridors“ wird. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hatte die EU-Staaten aufgefordert, die Beobachtermission mit Flugzeugen und Helikoptern zu unterstützen.

Hier finden Sie das Video.

 
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