Beim sichergestellten Flugschreiber der abgestürzten Germanwings-Maschine handelt es sich nach Angaben von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt um den Stimmenrekorder. Er erhoffe sich von dem Rekorder baldige Erkenntnisse. „Bisher verbietet es sich, Spekulationen anzustellen“, sagte der CSU-Politiker am Mittwoch in Berlin. Man könne momentan nicht gesichert sagen, was in den letzten Minuten in dem Flugzeug passiert sei. An der Auswertung des Stimmenrekorders, der Gespräche im Cockpit aufzeichnet, beteiligten sich auch Flugunfallspezialisten aus Deutschland.
Dobrindt überfliegt Unfallstelle
Dobrindt dankte den französischen Einsatzkräften in der Region für ihre engagierte und professionell organisierte Arbeit. Bei einem Hubschrauberflug über die Absturzstelle am Dienstag seien Helfer zwischen Trümmerteilen zu sehen gewesen, einige seien zu Fuß dorthin gelangt, berichtete der Minister.
Die Wrackteile der Maschine seien über eine breite Fläche in einer Gebirgsfalte verteilt. „Das größte Teil, das identifizierbar war, war ein Bordwandteil, das den Umfang von drei Flugzeugfenstern umfasst“, sagte Dobrindt. „Es ist ein erschreckendes Bild.“ Bei dem Besuch in der Unglücksregion am Dienstag kamen Dobrindt und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) auch mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr und Airbus-Chef Tom Enders zusammen. Erkennbar sei, dass sich alle Beteiligten für die Aufklärung engagierten, sagte Dobrindt. Das Bundeskriminalamt (BKA) bereitet sich darauf vor, bei der Identifizierung der Opfer des Flugzeugabsturzes in Südfrankreich mitzuhelfen.
Drei Kriminalbeamte der Identifizierungskommission (IDKO) seien noch am Dienstag nach Paris gereist, um mit den französischen Kollegen den Einsatz vorzubereiten, sagte eine BKA-Sprecherin am Mittwoch in Wiesbaden. Zugleich arbeite in Wiesbaden eine Besondere Aufbau-Organisation (BAO) mit Hochdruck daran, Daten der Vermissten zu sammeln, um die Identifizierung vorzubereiten.