
Zuhören und sachlich argumentieren ist mühsam. Einfacher ist es, den Gegner persönlich zu diskreditieren.
Wenn Kritiker der CSU vorwerfen, das Kreuz für politische Zwecke zu instrumentalisieren, seine religiöse Bedeutung auf bayerische Folklore zu reduzieren und die staatliche Neutralität anzuzweifeln, sind das Argumente, die die Christsozialen ernst nehmen sollten. Doch das Gegenteil ist der Fall, sie gehen inhaltlich nicht darauf ein.
Wählerstimmen gewinnt man eben nicht mit Argumenten – so scheint es – sondern mit Gefühlen. Also werten Vertreter der CSU ihre Kritiker lieber als „unheilige Allianz von Religionsfeinden und Selbstverleugnern“ ab, behaupten von einem Kardinal, er stehe nicht zum Kreuz oder schießen verbal scharf auf einen Hochschulpfarrer, der sich für Geflüchtete einsetzt.
Ob diese Strategie, die so gar nicht christlich ist, beim Wähler aufgeht?