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Standpunkt: Sich nicht auf Erdogans Spiel einlassen
Ludwig Sanhüter
Ludwig Sanhüter
 |  aktualisiert: 15.03.2017 03:44 Uhr

Kann es im ohnehin schon schwer angeschlagenen deutsch-türkischen Verhältnis noch schlimmer kommen? Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kennt in seinem Wahn, alle, die nicht das frenetisch bejubeln, was er für richtig hält, zu Feinden der Türkei zu erklären, die mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln verfolgt werden müssen, kein Maß und kein Ziel mehr.

Seine verbalen Angriffe gegen die Bundesrepublik Deutschland sind ebenso unerhört wie deplatziert, sie widersprechen allen diplomatischen Gepflogenheiten wie dem Umgang zwischen Bündnispartnern.

Mit dem Nazi-Vergleich hat Erdogan eine rote Linie überschritten und einen unerhörten Tabubruch begangen. Die klare Zurückweisung seiner Äußerungen durch Bundeskanzlerin Angela Merkel und die Empörung quer über alle Parteien hinweg sind notwendig, schon aus Gründen der Selbstachtung. Merkel hat gesagt, was gesagt werden musste, auch in ihrem Telefonat mit ihrem türkischen Amtskollegen Binali Yildirim dürfte sie dies in aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht haben. Gleichwohl sind die Bundesregierung wie die Politik in Deutschland insgesamt gut beraten, sich nicht auf das Spiel Erdogans einzulassen und sich auf sein Niveau herabzulassen.

 
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