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Standpunkt: Paris denkt um
Birgit Holzer
 |  aktualisiert: 07.12.2015 03:53 Uhr

Nach der Erschütterung durch die Anschläge von Paris verschiebt Frankreich seine Prioritäten. Die Regierung sucht eine machtvolle Antwort – den unerbittlichen Kampf gegen die IS-Terrormiliz. Dafür ist sie auch bereit, Tabus zu brechen – wie es eine Zusammenarbeit mit dem Regime von Baschar al-Assad bislang darstellte. Außenminister Laurent Fabius hat nun erstmals eine Einbeziehung syrischer Regierungstruppen im Kampf gegen den sogenannten Islamischen Staat in Aussicht gestellt. Das war vor der Terror-Nacht des 13. November undenkbar. Denn Paris gehörte bislang zu den schärfsten Verfechtern eines – im Zweifelsfall auch gewaltsamen – Abgangs von Assad. Die Neuausrichtung ist auch das Ergebnis eines diplomatischen Marathons von Hollande, der in dieser Woche die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, der USA, Deutschlands, Italiens und Russlands getroffen hat. Über die Solidaritätsbekundungen hinaus kamen dabei die unterschiedlichen Positionen der (potenziellen) Partner zum Vorschein genauso wie die Schwierigkeit, sie zu vereinen. Nicht zufällig kündigte Fabius eine mögliche Kooperation mit den syrischen Streitkräften am Tag nach der Begegnung Hollandes mit Kreml-Chef Wladimir Putin an.

Auch wenn man in Paris statt von einer schlagkräftigen „Koalition“ gegen den Terror nur noch von einer „Koordination“ spricht – sie allein ist wertvoll und wichtig.

 
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