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Standpunkt: Macron und Merkel müssen sich einigen
Ludwig Sanhüter
Ludwig Sanhüter
 |  aktualisiert: 26.04.2018 02:42 Uhr

Macron kann nicht auf Merkel warten – und doch ist er dazu gezwungen. Die Rolle rückwärts der Bundesregierung in Sachen Europapolitik kam in Paris alles andere als gut an. Der wieder angesprungene deutsch-französische Motor kommt schon wieder ins Stottern. Denn auch Macron macht sich keine Illusionen: Natürlich ist Europa mehr als Deutschland und Frankreich. Aber dass ohne ein Mindestmaß an Übereinkunft zwischen Berlin und Paris nur wenig in Europa vorangeht, dürfte ebenso klar sein. Wenn Macron am Donnerstag mit Merkel zusammentrifft, müssen sich beide zusammenraufen.

Dafür sind aber auch Zugeständnisse nötig. Macron sollte sich von seinem Eurohaushalt verabschieden. Macrons Reformpläne laufen Gefahr, Europa in die Irre zu führen. Eine vertiefte Wirtschafts- und Währungsunion ist nur dann sinnvoll, wenn sie Perspektiven bietet, die übrigen Mitgliedstaaten zu integrieren. Eine Transferunion ist dafür aber der falsche Weg. Europas starke Wirtschaftsnationen kommen schon heute für die schwächeren Mitgliedstaaten auf.

Dagegen könnte ein Europäischer Währungsfonds nach dem Vorbild des IWF langfristig in den Aufbau solcher Länder investieren – mit einer parlamentarischen Überwachung und mit Krediten, die an politische und demokratische Reformen gebunden sind. Gegen ein so abgesichertes Konzept kann sich auch Merkel nicht sperren.

 
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