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Standpunkt: Kein Plan für die Zeit nach dem IS
Ludwig Sanhüter
Ludwig Sanhüter
 |  aktualisiert: 25.10.2017 03:30 Uhr

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist noch nicht einmal vollständig besiegt, schon zerfällt das Bündnis, das gegen sie gekämpft hat. Eine Reihe neuer bewaffneter Auseinandersetzungen droht. Das liegt auch daran, dass es die Internationale Allianz gegen den Islamischen Staat versäumt hat, einen vernünftigen Plan für die Zeit nach einer Rückeroberung der vom IS besetzten Gebiete auszuarbeiten. So stehen sich jetzt ehemalige Verbündete feindselig gegenüber.

Dass die Gruppen von dem westlichen Militärbündnis unter Führung der USA bewaffnet und geschult wurden, macht die Situation brandgefährlich. Streitkräfte der kurdischen Gebiete im Nordirak, die Peschmerga, wurden auch mit deutschen Gewehren und Panzerabwehrraketen ausgerüstet, von Bundeswehrsoldaten ausgebildet.

Im Kampf gegen den IS haben die Kurden in den vergangenen Jahren einen hohen Blutzoll gezahlt, jetzt fordern sie im Nordirak endlich einen eigenen Staat.

Doch dagegen gibt es erbitterten Widerstand von gleich mehreren Seiten. Die Zentralregierung in Bagdad will einen Zerfall des wackeligen Staatsgebildes um jeden Preis verhindern.

Auch der Iran und die Türkei fürchten, dass bei den Kurden in ihren Staaten der Drang nach Unabhängigkeit noch stärker werden könnte, dass sich am Ende Gebiete abspalten. Es geht um Land, es geht um Öl.

 
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