Eine Rente von 21 Millionen Euro – die Zahl klingt schockierend gerade im Fall des scheidenden Chefs eines Konzerns, der Milliardenverluste macht, Mitarbeiter ausstellt oder ihre Gehälter einfriert. Auch wenn es sich in Wahrheit um Rücklagen von PSA Peugeot Citroën handelt für den Fall, dass Philippe Varin bis zu seinem 90. Lebensjahr zusätzlich zu seinen vorhergesehenen Rentenzahlungen die rund 310 000 Euro pro Jahr erhält, die ihm der Aufsichtsrat bei einem Votum 2010 zugestanden hat.
Im Branchenvergleich sei das sogar sehr moderat, argumentiert der Konzern. Doch dort liegt gerade das Problem. Ihm kann die nationale Politik mit Gesetzen auch nicht bekommen.
Exzessive Abfindungen oder Renten für Manager sind international üblich und werden auch dann von Aufsichtsräten genehmigt, wenn deren Leistung und Gewinn für das Unternehmen fraglich sind und nicht allein mit der zu tragenden Verantwortung und der Kompetenz gerechtfertigt werden können. Das System empört gerade in Krisenzeiten und bei einem Fall wie PSA Peugeot Citroën, wo alle Mitarbeiter Einschnitte hinnehmen müssen, aber nicht die Chefs. Eine Regulierung fehlt, eine Grenze nach oben ebenso. Varins Verzicht ist der öffentlichen Aufregung geschuldet, er ist ein Einzelfall, der zumindest die Debatte weit aufbringt, die nicht nur Frankreich betrifft.