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Standpunkt: Europa im Dilemma
Ludwig Sanhüter
Ludwig Sanhüter
 |  aktualisiert: 23.12.2016 03:44 Uhr

Europa steht zwischen allen Fronten. Ob Syrien-Krieg, Ukraine-Konflikt, Türkei-Deal oder Partnerschaft mir afrikanischen Fluchtländern – diese Union muss mit Staats- und Regierungschefs verhandeln, für die europäische Werte ungefähr so fremd sind wie Frieden für Syrien. Und dennoch braucht diese Gemeinschaft eine Strategie, um mit Moskau, Ankara, Kiew oder Nairobi zu einer Linie zu finden.

Das Ergebnis kann nur unbefriedigend sein, weil man Moskau mit Sanktionen straft, die Türkei schont und in Afrika finanzielle Hilfe verspricht. Europa ist auf der Weltbühne angekommen, muss Verantwortung übernehmen, um sich selbst zu schützen und zugleich registrieren, dass man Gradlinigkeit manchmal zugunsten brauchbarer Ergebnisse zurückstellen sollte.

Der Gipfel konnte kein Höhepunkt europäischer Harmonie werden. Weil die Gemeinschaft gerade erst dabei ist, ihre Rolle neu zu finden. Angeschlagen durch den Brexit, verunsichert durch den mutmaßlichen Verlust der USA als Verbündeten, auf sich alleine gestellt, wenn es um Russland, die Türkei und Afrika geht.

 
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