Der Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Edathy-Affäre übt in seinem Abschlussbericht deutliche Kritik an der an dem Fall beteiligten Generalstaatsanwaltschaft Celle. Die SPD-Spitze, die schon vor der Durchsuchung der Räumlichkeiten des damaligen Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy (SPD) von dem Kinderporno-Verdacht gegen den Innenpolitiker erfahren hatte, kommt in dem mehr als 1200 Seiten starken Bericht dagegen glimpflich davon.
In der Bewertung des von Eva Högl (SPD) geleiteten Ausschusses heißt es nach Informationen der dpa: „Die Kommunikation zum Fall Edathy innerhalb der Spitze der SPD-Bundestagsfraktion wurde inhaltlich verantwortlich geführt.“ Zur Rolle des SPD-Abgeordneten Michael Hartmann, der Edathy laut dessen Aussage mehrfach geheime Informationen über die laufenden Ermittlungen geliefert hatte, äußert sich der Ausschuss kritisch, aber vorsichtig. So heißt es in dem Text, die Vermutung, dass Hartmann Edathy schon drei Monate vor der Hausdurchsuchung gewarnt habe, „wurde durch die Beweisaufnahme des Ausschusses an vielen Stellen genährt, ohne dass jedoch hierfür ein zureichender Beleg vorliegt“.