Papst Franziskus hat am Sonntag seinen sechstägigen Besuch in den USA beendet. Für den 78-jährigen Argentinier war es der erste Aufenthalt in den Vereinigten Staaten gewesen.
Göttliche Bilder: Dass man bei Konzerten oder Filmfestivals den Star vor lauter Smartphones nicht mehr sieht: geschenkt. Aber dass beim Besuch des Papstes in den USA nun offensichtlich wirklich jeder Bischof, Priester und Würdenträger ein Smartphone in die Höhe reckte, sobald Franziskus in New York, Phila-delphia oder Washington eine Kirche betrat oder auch nur vorbeikam, das war neu. Und gab hübsche Bilder: würdige Kirchenmänner im vollen Ornat, sanft beschienen vom bläulichen Licht ihrer Telefone.
Unsichtbarer Segen: Bill Maher, bekennender Atheist und kluger Comedian, ist trotz seiner Religionsferne etwas neidisch auf den Papst. „Das mit dem Segen ist klasse“, sagte Maher in seiner Show „Realtime“ (HBO): „Sein Kreuzzeichen muss Dich nicht mal richtig erwischen, erreicht aber trotzdem alle. Das ist so wie WiFi.“ Bewegter Boehner: Wie sehr hatte er sich das gewünscht. John Boehner, hartgesottener Sprecher der Republikaner im Abgeordnetenhaus, hatte lange um einen Papstbesuch im US-Kongress geworben.
Nachdem Papst Franziskus seiner Einladung gefolgt war und schließlich tatsächlich vom Kapitol winkte, gab es kein Halten mehr. Boehner, bekanntermaßen nah am Wasser gebaut, war ganz aufgelöst. Anderntags trat er zurück. Was sollte jetzt noch kommen. Stadtführung: Es war bekanntlich Franziskus' erster Besuch in den USA – doch viel Zeit für Sightseeing blieb dem Pontifex bei seinem engen Programm nicht. Der New Yorker Kardinal Timothy Dolan nutzte daher kurzerhand den Flug im Helikopter von Manhattan zum Airport der Stadt, um Franziskus wenigstens einige New Yorker Wahrzeichen zu zeigen: Die Freiheitsstatue und die Einwanderungsinsel Ellis Island kennt Franziskus nun wenigstens aus der Luft. Päpstlicher Copilot: Beim Flug von Washington nach New York setzte die Maschine auf dem Flughafen etwas härter auf – das wollte Franziskus offenbar kein zweites Mal erleben. Bei der Landung in Philadelphia am Samstag war der Pontifex höchstpersönlich mit den Piloten im Cockpit – um ihnen zu „assistieren“, wie Vatikan-Sprecher Federico Lombardi später mit einem Schmunzeln feststellte.
Fiat 500L: Der Kleinwagen, mit dem Papst Franziskus sich in den USA zu seinen Terminen fahren ließ, sorgte für Aufsehen. Zu auffällig war der dunkle Fiat 500L inmitten von SUV und Motorrädern. „Es ist eine klare Entscheidung des Papstes, kleine Autos zu benutzen, wie normale Menschen“, sagte Lombardi.
Gute Träume: Vielen war aufgefallen, dass Papst Franziskus während der Reise und nach einigen Zwölf-Stunden-Tagen oft müde und erschöpft wirkte. „Ich denke, das ist verständlich, mit Blick auf sein Alter und einige gesundheitliche Probleme“, sagte Lombardi. Technische Tücken: Bei seinem Besuch im New Yorker Stadtteil Harlem präsentierten mehrere Kinder Papst Franziskus ihre Schule und führten ein Lernprogramm auf Touchscreen vor. Doch während die Schüler die digitalen Objekte blitzschnell hin- und herschoben, wollte es bei Franziskus nicht recht klappen. Erst mit der Hilfe eines Mädchens und dem Hinweis „Du musst doppelklicken“ bediente Franziskus das Programm.