Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will seine eigene Forderung nach einem Umbau des Bundeskabinetts notfalls auch im Alleingang umsetzen – und mindestens zwei CSU-Bundesminister austauschen. Nach Informationen dieser Redaktion wird es sich dabei um Verkehrsminister Andreas Scheuer und Innenminister Horst Seehofer, Söders Vorgänger als Ministerpräsident, handeln. „Beide sind nur noch eine Belastung für die CSU“, heißt es aus Partei-Spitzenkreisen.
Söder verweist intern auf die geringen Umfragewerte der CSU-Minister. Schlusslicht ist Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der nur noch auf einen Zuspruch von 16 Prozent kommt und sich zudem in einem Untersuchungsausschuss zum Maut-Debakel zu verantworten hat. Etwas besser schneiden Entwicklungsminister Gerd Müller mit 27 Prozent und Bundesinnenminister Horst Seehofer mit 39 Prozent ab. Scheuer wird als einziger auch von CSU-Anhängern mehrheitlich kritisch bewertet. 52 Prozent der Bayern sind für eine Kabinettsumbildung.
Daher erwartet man in Söders Umfeld keinen Widerstand gegen Scheuers Entlassung. Auch Seehofer habe sich von seiner Partei so abgekapselt, dass kein Aufschrei zu erwarten sei. Entwicklungsminister Gerd Müller würde Söder hingegen gerne halten, eventuell in einem anderen Ressort, was Kanzlerin Merkel aber nicht wünscht. Zu den Kandidaten für die CSU-Ministerämter zählen etwa Staatssekretär Stephan Mayer, die Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz oder Digital-Staatsministerin Dorothee Bär. Mit Infos von dpa