
Der neue Papst Franziskus verspürt durch eine teilweise Entfernung des rechten Lungenflügels in der Jugend laut Vatikan keine gesundheitlichen Einschränkungen. „Ich kenne ihn seit 30 bis 40 Jahren und habe ihn immer bei bester Gesundheit erlebt“, sagte Papst-Sprecher Federico Lombardi in Rom. Der Eingriff sei „kein Handicap für sein Leben und für seine Aktivitäten“. Im Alter von 21 Jahren musste der heute 76-jährige Franziskus nach einer schweren Lungenentzündung operiert werden. Bis heute spricht der Argentinier betont leise und langsam. Auch bewegt er sich gemächlich und wirkt auf manchen Beobachter gebrechlich. Als Jorge Mario Bergoglio 21 Jahre alt war, wurden in seiner Lunge drei Zysten entdeckt, die herausoperiert wurden.
Kölner Domglocke läutete dieses Mal später als Petersdom
Diesmal hat der Kölner Dompropst Norbert Feldhoff es nicht ganz geschafft. Bei der Wahl vor acht Jahren läutete der „Dicke Pitter“, die größte Glocke des Kölner Doms, früher als die Glocken im Petersdom. Feldhoff war eine Minute zu spät. Der 73-Jährige nimmt es dennoch sportlich: „Das Ganze ist ja nur eine Spielerei.“ Feldhoff sah den weißen Rauch im Fernsehen, noch bevor er einen Anruf aus Rom bekam. Daraufhin rief er in der Sakristei an, doch auch dort wusste der Küster schon Bescheid. Bei der Wahl vor acht Jahren hatte es zunächst einige Unklarheiten gegeben.
Andenken in Rekordzeit: Souvenirwelle rollt an
Schon am Tag nach der Wahl von Papst Franziskus verkaufen Händler rund um den Petersplatz erste Souvenirs mit dem Konterfei des neuen Oberhaupts. Im Angebot waren neben unterschiedlichen Fotos des grüßenden Papstes im weißen Talar auf dem Petersdom auch Rosenkränze mit entsprechenden Bildbeigaben. Sie tragen die Aufschrift „Habemus Papam Franciscum“. Die Sonderausgabe der Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“ mit einem Foto von Franziskus auf der Mittelloggia war mittags weitgehend ausverkauft. In Buchgeschäften sind bereits Poster mit dem neuen Papst erhältlich. Bis zum ersten Angelusgebet von Franziskus am Sonntag und zur Messe seiner Amtseinführung am Dienstag werden weitere Souvenirvarianten folgen.
Namensforscher: Wir Deutschen sind immer noch ein bisschen Papst
Der Leipziger Namensforscher Prof. Jürgen Udolph hat im bürgerlichen Nachnamen des neuen Papstes Franziskus germanische Ursprünge entdeckt. „Wir Deutschen sind immer noch ein bisschen Papst“, sagte Udolph. Er spielte damit auf Franziskus' deutschen Vorgänger Joseph Ratzinger an. Der Nachname des Argentiniers Jorge Mario Bergoglio sei italienisch, sagte Udolph. Im italienischen Standardwerk zur Namensforschung würden zwei Varianten für die Herkunft des Nachnamens Bergoglio aufgeführt. „Die eine leitet den Namen vom germanischen Wort für ,Berg‘ her, die andere aus dem alten Vornamen ,Beriko‘, hinter dem letztendliche der Bär steckt“, sagte Udolph. „Auf jeden Fall ist der Name aus dem Germanischen entlehnt“, meinte Udolph.
Franziskus ist Fußball-Fan und Vereinsmitglied von San Lorenzo
Im Land von Maradona und Messi dreht sich nahezu alles um den Fußball. Der neue Papst Franziskus ist Vereinsmitglied Nr. 88235 des argentinischen Erstligisten San Lorenzo de Almagro. Das Team und die Fans des von einem Salesianer gegründeten Vereins werden „santos“ (Heilige) genannt. Der bisherige Erzbischof von Buenos Aires, Jorge Mario Bergoglio, ist seit seiner Kindheit Fan von San Lorenzo. Sein Vater spielte Basketball im Verein, der in Boedo, nicht weit von dem Familienhaus im Stadtteil Flores, seinen Sitz hatte.
Maduro: Chávez hat ein gutes Wort für argentinischen Papst eingelegt
Venezuelas Interimspräsident Nicolás Maduro ist sich sicher, dass der vor über einer Woche gestorbene venezolanische Staatschef Hugo Chávez bei der Papst-Wahl seine Hände im Spiel hatte. „Wir wissen, dass unser Kommandant (Chávez) in diese Höhen aufgestiegen ist und Christus gegenübersteht. Er muss einen Einfluss auf die Wahl eines südamerikanischen Papstes gehabt haben“, sagte Maduro in Caracas.