Der krebskranke Ashya aus Großbritannien bekommt nach einem wochenlangen Tauziehen um seine Behandlung endlich Hilfe. Der Fünfjährige wurde am Montag mit einer Flugambulanz aus dem spanischen Málaga ins Kinderkrankenhaus Prag-Motol gebracht. Das teilte eine Sprecherin des Protonen-Therapiezentrums mit, das den an einem Gehirntumor erkrankten Jungen behandeln wird. Ashya habe die Reise gut überstanden. Zunächst sind weitere Untersuchungen geplant. „Es ist ein sehr bösartiger Tumor und wir müssen sicherstellen, dass er nicht wächst“, sagte Professor Jan Stary, Chefarzt der Kinderkrebsstation.
Die Strahlentherapie mit Protonen-Teilchen könne bereits in der nächsten Woche beginnen. Diese seien für umliegende Organe schonender als konventionelle Röntgenstrahlen, da sie sich besser lenken ließen, sagte Stary. Die Wirksamkeit der Methode ist aber noch nicht vollends erforscht. Die Kosten der vergleichsweise neuen und auch teuren Protonentherapie liegen in Prag bei mindestens 65 000 Euro. Die Bezahlung will die private Klinik später klären.
Begleitet wurde Ashya von seinen Eltern. Er sei froh, endlich in Tschechien zu sein, sagte sein Vater Brett King den wartenden Journalisten. „Der ernste Zustand des Jungen hat einen Transport unter ärztlicher Begleitung erforderlich gemacht“, erläuterte Stary.
Die Ärzte stellten eine besondere Bedingung für die Aufnahme des kleinen Ashya. „Nach unseren Informationen sind die Eltern Zeugen Jehovas, wir können aber Bluttransfusionen im Verlauf der Behandlung nicht ausschließen“, machte der Klinikdirektor deutlich. Manche Angehörige der Glaubensgemeinschaft lehnen Bluttransfusionen aus religiösen Gründen ab.