Die Afghanen warten weiter auf den Ausgang der Präsidentenwahl. Die Gewalt im Land dauert an – den Taliban gelingt ein zerstörerischer Raketenangriff.
Taliban-Kämpfer haben westlich der afghanischen Hauptstadt Kabul bei einem Raketenangriff rund 400 Tanklastzüge zerstört. Der Sprecher der Kabuler Polizei, Haschmat Staneksai, sagte am Samstag, die Aufständischen hätten vier Raketen auf die Parkfläche eines Logistikgeländes im Distrikt Paghman abgefeuert. Etwa 400 Tanklastzüge seien bei den Einschlägen in Flammen aufgegangen. Niemand sei verletzt oder getötet worden.
Das Innenministerium in Kabul teilte am Sonntag mit, der Vorfall werde untersucht. Es sei weiter unklar, ob der Treibstoff für die ausländischen Truppen in Afghanistan bestimmt gewesen sei.
Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff. Sie teilten mit, Hunderte Tanklastzüge seien zerstört und Dutzende Menschen getötet worden. Angaben der Taliban sind in der Regel stark übertrieben.
Ein Sprecher der Wahlkommission (IEC) sagte am Sonntag auf Anfrage, man gehe weiter von einer Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse der Stichwahl für das Präsidentenamt an diesem Montag aus. Wegen Streits um Wahlbetrug wurde die Veröffentlichung bereits zwei Mal verschoben. Der Sieger der ersten Wahlrunde, Abdullah Abdullah, wirft der IEC Manipulationen zugunsten seines Herausforderers Aschraf Ghani vor. In der ostafghanischen Provinz Kapisa kam es am Sonntag zu Gefechten zwischen Taliban-Kämpfern und der Polizei. Acht Aufständische seien getötet worden.