Nach wochenlangen Straßenprotesten gegen die thailändische Regierung hat die Polizei in Bangkok am Freitag einige besetzte Kreuzungen geräumt. Etwa 2000 mit Schutzschilden und Schlagstöcken ausgerüstete Beamte hatten die Regierungsgegner von den zum Regierungsviertel führenden Kreuzungen zurückgedrängt, sagte Paradorn Pattanatabut, der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrates, im Sender Spring News TV. Am Regierungskomplex in Chaeng Watthana im Norden der Stadt scheiterten die Polizisten allerdings am Widerstand der Demonstranten unter Führung eines Mönchs.
Arbeitsminister Chalerm Yubamrung kündigte die baldige Festnahme von Protestanführer Suthep Thaugsuban an, wie der staatliche Rundfunk MCOT berichtete. Nach seinen Angaben wurden an den geräumten Kreuzungen Wurfgeschosse, selbst gemachte Bomben und Drogen gefunden. An dem Regierungskomplex blieben die Menschen auf der Straße sitzen und empfingen die rund 1000 Beamten mit einem Trillerpfeifenkonzert, wie Augenzeugen berichteten. Die Polizei sei bis auf 50 Meter an die Demonstranten herangerückt, ehe sie sich zurückgezogen habe. Die Regierungsgegner verlangen den Rücktritt der Regierung, der sie Korruption und Vergeudung von Steuergeldern vorwerfen.
Polizisten hatten am Morgen zwei Kreuzungen in der Nähe des Regierungsviertels geräumt. Sie schafften Barrikaden aus dem Weg und rissen Zelte ab. Die Räumung sei friedlich verlaufen, hieß es. Ein Sprecher einer Studentengruppe, die dort besonders aktiv war, kündigte an, dass sie die Kreuzungen wieder einnehmen wolle. Die Demonstranten halten drei weitere Kreuzungen in der Innenstadt nahe der Hotel- und Einkaufsstraße Sukhumvit besetzt. Dort rückte die Polizei am Freitag nicht vor.