Für viele Verantwortliche des Berliner Politbetriebs war das sogenannte „Flurfest“ des Hauptstadtbüros der Augsburger Mediengruppe Pressedruck eine willkommene Abwechslung im hektischen Alltag. Fast 200 Gäste waren der Einladung in die bayerische Landesvertretung unweit des Brandenburger Tors gefolgt, darunter zahlreiche Minister, Abgeordnete, Staatssekretäre sowie Partei- und Fraktionsvorsitzende.
Bei der vierten Auflage dieses Austauschs zwischen Medien und Politik betonte Alexandra Holland, die Herausgeberin der „Augsburger Allgemeinen“, die besondere Stärke der Regionalpresse, die mit ihrer Bodenhaftung nah bei den Menschen sei, gleichzeitig aber auch das große politische Geschehen sortiere. Der Hausherr der weiß-blauen Landesvertretung, Ministerpräsident Horst Seehofer, freute sich „nach der Begegnung mit der Bundeskanzlerin über den zweiten spannungsfreien Termin innerhalb von 24 Stunden“.
Ein leises Lächeln lag ihm dabei auf den Lippen, sein angespanntes Verhältnis zu Angela Merkel war gerade in diesem Raum jedem bewusst. In seinem Grußwort betonte Seehofer indes die Bedeutung der regionalen Presse und würdigte ihre „wirksame Machtkontrolle, die ich für notwendig erachte. Sie entfaltet damit mehr Wirkung im politischen Handeln, als wir es gerne zugeben“.
Tägliche Auflage von 1,3 Millionen
Unter dem Dach der „Augsburger Allgemeinen“ haben sich Verlage aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zu einer Art Zeitungskoalition mit einer Auflage von täglich 1,3 Millionen Exemplaren zusammengeschlossen, die die Korrespondenten Martin Ferber und Rudi Wais mit Berichten, Reportagen und Kommentaren aus der Hauptstadt beliefern und zu denen neben der „Augsburger Allgemeinen“ auch die Main-Post, der „Südkurier“ in Konstanz sowie der „Mannheimer Morgen“ oder die „Heilbronner Stimme“ gehören.
Der Ursprung des Flurfestes geht weit in die Bonner Jahre zurück, wo sich im Flur des damaligen Pressehauses auf Einladung des Hauptstadtbüros regelmäßig die Polit-Prominenz der alten Bundesrepublik zu einem lockeren Meinungsaustausch traf. Auch diesmal dauerten die „Gespräche ohne Tagesordnung“ mit Abgeordneten, Journalisten und Verbandsvertretern bis weit in den Abend hinein. Das beherrschende Thema im großzügigen Atrium der Landesvertretung war die Flüchtlingspolitik.
Zu den Gästen zählten Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, Entwicklungsminister Gerd Müller, Verkehrsminister Alexander Dobrindt, Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, Gesundheitsminister Hermann Gröhe, die CSU-Landesgruppenvorsitzende Gerda Hasselfeldt, die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Katrin Göring-Eckardt und Anton Hofreiter, Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer, CDU-Vize Thomas Strobl oder Seehofers Staatskanzleichef Marcel Huber und der ehemalige Kunstturner und jetzige CDU-Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger.
Auch zahlreiche politische Vertreter aus Unterfranken nutzten die Gelegenheit zur Diskussion mit Verantwortlichen der Mediengruppe Main-Post, die von Chefredakteur Michael Reinhard, Leitender Redakteur Folker Quack sowie Reporterchef Achim Muth beim „Flurfest“ vertreten wurde.
Der Vorsitzende des Familienausschusses, Paul Lehrieder, zählte ebenso zu den Gästen wie Staatssekretärin Dorothee Bär und die Abgeordneten Anja Weisgerber, Andrea Lindholz, Alexander Hoffmann (alle CSU) sowie Sabine Dittmar (SPD), Klaus Ernst (Die Linke) und der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Michael Glos.
