In der NATO-Debatte um die künftige Militärpräsenz der USA in Afghanistan hat US-Verteidigungsminister Leon Panetta seinem deutschen Kollegen Thomas de Maiziere öffentlich widersprochen. Er bezeichnete Äußerungen de Maizieres, die USA wollten von 2015 an „in einer Größenordnung zwischen 8000 und 12 000 Soldaten in Afghanistan involviert sein“, als „nicht korrekt“. Die Zahl beziehe sich auf die ganze Bandbreite der Streitkräfte, die sowohl aus der US-Präsenz wie aus dem Beitrag der anderen NATO-Länder bestehe. De Maiziere zog seine Äußerung zurück, er habe sich „missverständlich ausgedrückt“.
NATO-Diplomaten betonten, es sei noch keine Entscheidung über die Größe der Mission „Resolute Support“ ab 2015 getroffen worden. Die USA haben aber mehrfach deutlich gemacht, dass sie erwarten, dass von der Gesamtzahl der Soldaten etwa zwei Drittel aus den USA kommen, der Rest jedoch aus Europa und anderen Ländern. De Maiziere sagte in Brüssel nicht, wie groß das deutsche Kontingent ab 2015 sein soll.