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BERLIN
Ostern wird zum „kleinen Weihnachten“
Ostern ist für den Einzelhandel ähnlich lukrativ wie Weihnachten.
Foto: Ole Spata, dpa | Ostern ist für den Einzelhandel ähnlich lukrativ wie Weihnachten.
Nadine Klikar
 |  aktualisiert: 09.10.2016 16:54 Uhr

Geschenke, festliches Essen und Süßigkeiten in Glitzerverpackung: Das Osterfest wird für den deutschen Einzelhandel immer mehr zu einer Art kleinem Weihnachten. Die Spielwarenbranche profitiert davon ebenso wie die Süßwarenhersteller oder der Lebensmittelhandel. Auch für Reiseanbieter gehören die Osterferien inzwischen zu den lukrativsten Wochen des Jahres.

„Die Geschenke zu Ostern sind für uns der zweitwichtigste Umsatzbringer nach Weihnachten“, sagt etwa Ulrich Brobeil vom Deutschen Verband der Spielwarenindustrie. Seit einigen Jahren lege der Osterhase immer mehr Spielwaren ins Nest. Inzwischen macht die Spielwaren-Branche mit den Käufen vor den Osterfeiertagen einen Umsatz von gut 200 Millionen Euro. Das entspricht rund zehn Prozent des Gesamtumsatzes.

In keinem anderen europäischen Land kommt Spielwaren zu Ostern eine so große Rolle zu, berichtete Brobeil. Viele Spielwarenhersteller haben sich darauf eingestellt. Playmobil hat sogar schon einen Osterkalender im Angebot, der das Warten auf den Osterhasen verkürzen soll. Allerdings hat er im Gegensatz zum Adventskalender nur zehn Türchen. Süßwaren sind auch in diesem Jahr der Renner, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov: Knapp acht von zehn Befragten (75 Prozent) gaben dabei an, Süßigkeiten und Ostereier ins Nest legen zu wollen. Auch für die Süßwarenbranche ist Ostern nach Weihnachten der zweitwichtigste Umsatzmotor: „Weihnachten steuert etwa 55 Prozent des Umsatzes bei, Ostern etwa 45 Prozent“, sagt Torben Erbrath, Sprecher des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) in Bonn. Bei Schokolade ist Ostern nach seinen Worten sogar der Umsatzbringer Nummer 1 – wegen der fehlenden Konkurrenz von Gebäck.

In diesen Tagen schaut die Süßwarenbranche vor allem auf den Wetterbericht: „Wenn vor Ostern noch eine Hitzewelle käme, würde das Süßwarengeschäft dies zu spüren bekommen“, erläutert Erbrath. Er spielt darauf an, dass Verbraucher bei sommerlichen Temperaturen weniger zu Schokolade & Co. greifen. Schlechteres Wetter wäre dagegen kein größeres Problem – dann werde das Osternest kurzerhand drinnen aufgestellt.

Das Frühlingserwachen lässt auch die Gartencenter hierzulande auf gute Geschäfte rund um Ostern hoffen. Dabei ist Peter Botz, dem Geschäftsführer des Verbandes Deutscher Garten-Center, noch das kühle Wetter im vergangenen Jahr in Erinnerung. Dadurch mussten die Betriebe deswegen einen kräftigen Umsatzrückgang verkraften. Doch in diesem Jahr seien die Vorzeichen ganz andere, die Branche sei guter Dinge.

Auch im übrigen Lebensmittelhandel klingeln zu Ostern die Kassen. Schon zwei Wochen vor Ostern begännen die Umsätze anzuziehen. Viele Verbraucher feierten das Fest mit einem besonderen Essen. Kein Wunder also, dass sich kurz vor Ostern auch in den Verkaufsregalen der Geschäfte wieder vermehrt Delikatessen finden – und das nicht nur in den klassischen Supermärkten.

 
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