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LONDON
Öl-Katastrophe kostet BP Milliarden
Umweltkatastrophe: Im Golf von Mexiko vor der Küste von Louisiana ging im April 2010 die Bohrinsel Deepwater Horizon in Flammen auf.RTR
Foto: Foto: | Umweltkatastrophe: Im Golf von Mexiko vor der Küste von Louisiana ging im April 2010 die Bohrinsel Deepwater Horizon in Flammen auf.RTR
dpa
 |  aktualisiert: 11.12.2019 20:04 Uhr

Der britische Ölkonzern BP und die US-Behörden haben sich auf eine Strafzahlung in Höhe von 4,5 Milliarden US-Dollar für die Öl-Katastrophe im Golf von Mexiko geeinigt. Ein BP-Sprecher in London bestätigte am Donnerstagabend die Einigung. Das ist die höchste Strafzahlung in der US-Geschichte, die ein Unternehmen jemals zahlen musste. Nicht berücksichtigt sind bei der Summe zivile Schadenersatzansprüche.

BP hatte vor der Einigung mitgeteilt, man stehe in „fortgeschrittenen Gesprächen“. Bei der Explosion der Förderplattform „Deepwater Horizon“ im April 2010 waren elf Menschen gestorben. 4,9 Millionen Barrel (je 159 Liter) Öl liefen in das Meer vor der Küste des US-Bundesstaates Louisiana. Ganze Küstenabschnitte wurden zerstört, mit erheblichen Folgen für die Natur und für die Wirtschaft. Das US-Justizministerium geht davon aus, dass BP und seine Partnerfirmen grob fahrlässig gehandelt hatten. Nach BBC-Informationen soll mindestens vier BP-Mitarbeitern eine Festnahme bevorstehen. BP hatte in seiner Bilanz 38 Milliarden Dollar für die Kosten der Katastrophe zurückgestellt. 14 Milliarden mussten die Briten bereits an Reparatur- und Reinigungskosten zahlen, etwa für das Stopfen des Lecks. Neun Milliarden Dollar wurden bereits an private Kläger ausgezahlt. Auf die Zahlung weiterer 7,8 Milliarden Dollar hat sich das Unternehmen mit Vertretern Tausender Kläger geeinigt. Diese Summe ist noch nicht ausgezahlt und bedarf noch der gerichtlichen Bestätigung. Ob die Rückstellungen insgesamt ausreichen werden, wollte ein BP-Sprecher am Donnerstag nicht kommentieren. BP wurde von den wirtschaftlichen Nachwirkungen des Desasters im Golf von Mexiko als Unternehmen schwer getroffen. Zeitweise rutschte das Unternehmen in die Verlustzone. Der Konzern trennte sich von seinem Vorstandsvorsitzenden Tony Hayward und ersetzte den Briten durch den US-Amerikaner Bob Dudley. Die neue Führung beschloss, zur Bezahlung des Schadens Unternehmensteile im Wert von mehr als 30 Milliarden US-Dollar abzustoßen. Bisher sind Firmenteile im Wert von 35 Milliarden Dollar entweder schon verkauft oder ein Käufer ist bereits gefunden.

Deepwater Horizon

Die im Golf von Mexiko gesunkene Öl-Bohrinsel Deepwater Horizon war auf die Erkundung von Tiefseevorkommen spezialisiert. Im September 2009 erreichte sie bei einer Bohrung im Meeresboden die Rekordtiefe von mehr als 10 600 Metern. Die schwimmende Plattform konnte in bis zu 3000 Meter tiefen Gewässern eingesetzt werden. Sie wurde vom Tiefsee-Spezialisten Transocean betrieben und war für den britischen Ölkonzern BP im Einsatz. Die 121 Meter lange und 78 Meter breite Deepwater Horizon war größer als ein Fußballfeld. TEXT: dpa

 
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