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WASHINGTON
Obama stellt sich demonstrativ hinter Clinton
US President Barack Obama endorses Hillary Clinton for president       -  US-Präsident Barack Obama mit der damaligen Außenministerin Hillary Clinton im Jahr 2010.
Foto: Ron Sachs, dpa | US-Präsident Barack Obama mit der damaligen Außenministerin Hillary Clinton im Jahr 2010.
Dr. Jens Schmitz
Jens Schmitz
 |  aktualisiert: 25.06.2016 03:39 Uhr

Hillary Clinton beendet die beste Woche ihrer bisherigen Kampagne: Nach dem Sieg im Kampf um die demokratische Präsidentschaftskandidatur schließt die Partei die Reihen, auch Präsident Barack Obama hat sich in einem Video hinter seine frühere Ministerin gestellt.

Die 68-Jährige traf sich am Freitag mit einer potenziellen Kandidatin für die Vizepräsidentschaft, die Begeisterung in die Partei tragen könnte. Der republikanische Bannerträger Donald Trump kämpft derweil mit Problemen.

Obamas Video ist der größte Trumpf, den Clintons Kampagne bislang veröffentlicht hat. „Ich glaube nicht, dass jemals jemand so qualifiziert gewesen ist, dieses Amt innezuhaben“, sagt der 44. US-Präsident darin über Clinton. Er kenne sowohl die Aufgabe als auch seine frühere Außenministerin – „deshalb weiß ich, dass Hillary so gut sein wird“. Der Amtsinhaber will seine aktuelle Popularität nutzen: „Ich kann es nicht erwarten, Wahlkampf für Hillary zu machen!“

Die Nachricht war schon am Dienstag aufgenommen worden, an dem Clinton sich im demokratischen Vorwahlkampf durchgesetzt hatte. Öffentlich gemacht wurde sie aber erst zwei Tage später, nachdem Rivale Bernie Sanders sich mit Obama zu einem einstündigen Gespräch getroffen hatte. Im Anschluss hatte er einen baldigen Rückzug angedeutet: „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun und so hart wie möglich arbeiten, um sicherzustellen, dass Donald Trump nicht Präsident der Vereinigten Staaten wird“, sagte Sanders. Dafür werde er mit Hillary Clinton zusammenarbeiten.

Sanders will an der letzten ausstehenden Vorwahl in der Hauptstadt Washington noch teilnehmen, die an diesem Dienstag stattfindet. Etwas Verwirrung stiftete er mit der Ankündigung, auch die genaue Auszählung der Vorwahl in Kalifornien noch abwarten zu wollen, wo Clinton diese Woche gewonnen hatte. Die Endresultate sollen erst Mitte Juli vorliegen. Sein Auftritt wurde nichtsdestotrotz als Rückzug auf Raten verstanden. Nach den Parteispitzen im Kongress und dem Präsidenten sprach sich auch Obamas Vize Joe Biden für Clinton aus. Am Donnerstag (Ortszeit) solidarisierten sich außerdem ihr ehemaliger Konkurrent aus dem Vorwahlkampf, Martin O'Malley, und die populäre Senatorin Elizabeth Warren, die als eine der heißesten Anwärterinnen auf Clintons Vizekandidatur gilt.

Die progressive 66-Jährige aus dem Bundesstaat Massachusetts war von der Parteilinken lange selbst zu einer Präsidentschaftsbewerbung gedrängt worden. Nancy Pelosi und Harry Reid, die wichtigsten Demokraten im Kongress, träumen öffentlich von ihrer Wirkung auf Sanders' enttäuschte Anhänger – ein Clinton/Warren-Ticket könnte helfen, die Partei schnell zu einen. Es würde auch Clintons feministische Botschaft eindrucksvoll verstärken.

Clinton blickt nicht nur wegen ihres Sieges über Sanders auf eine gute Woche zurück. Sie hat im Vorwahlkampf rund drei Millionen Stimmen mehr erhalten als Donald Trump. Ihre ohnehin besseren Umfragewerte steigen, während Trumps Kurve zuletzt wieder sank.

Möglicherweise hat das mit seinem rassistischen Angriff auf einen Richter mit mexikanischem Namen zu tun, der im Betrugsverfahren gegen die ehemalige „Trump University“ urteilen soll. Die Attacke hat Trump neue Distanzierungen der republikanischen Führung eingebracht. Sogar Spekulationen um einen Coup beim Nominierungskonvent sind wieder aufgeflammt. So lang kein schwergewichtiger Konkurrent in den Ring steigt, zeigen sie allerdings nur die Not der Partei.

 
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