zurück
WASHINGTON
„Nur Luftangriffe auf IS“
reda
 |  aktualisiert: 17.09.2014 19:29 Uhr

US-Präsident Barack Obama hält an seiner Strategie fest, die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Irak nur aus der Luft anzugreifen. Äußerungen von US-Generalstabschef Martin Dempsey über einen möglichen Kampfeinsatz von US-Bodentruppen dementierte das Weiße Haus am Dienstag. Dabei handele es sich um ein „rein hypothetisches Szenario“, sagte Obamas Sprecher Josh Earnest.

Dempsey habe sich lediglich auf mögliche „taktische Empfehlungen“ an Präsident Obama in einer „zukünftigen Situation“ bezogen, sagte Earnest. Es sei normal, dass das Militär für eine Reihe von Eventualitäten plane. Earnest bekräftigte die Haltung von Obama, keine Bodentruppen für den Kampf gegen den IS zu entsenden.

Dempsey hatte zuvor bei einer Anhörung im Senat eine Beteiligung von US-Militärberatern an Kampfeinsätzen gegen die IS-Miliz nicht ausgeschlossen. „Wenn wir an einen Punkt gelangen, an dem ich glaube, dass unsere Berater irakische Soldaten bei Angriffen auf bestimmte IS-Ziele begleiten sollten, dann werde ich das dem Präsidenten empfehlen,“ Obama werde dann „von Fall zu Fall“ entscheiden.

Dempsey betonte, dass er derzeit keine Notwendigkeit für einen Gefechtseinsatz von US-Militärberatern sehe. Allerdings könnte eine „außerordentlich komplexe“ Mission der irakischen Truppen eine militärische Begleitung während des „Nahkampfes“ gegen IS-Einheiten erforderlich machen, etwa bei einer Rückeroberung der Millionenstadt Mossul. Möglicherweise werde er auch den Einsatz von Bodentruppen empfehlen, falls Obamas Strategie aus Luftangriffen und Stärkung von regionalen Verbündeten nicht aufgehe.

Das Pentagon lässt nach den derzeitigen Plänen rund 1600 US-Soldaten im Irak stationieren, die aber als Militärberater arbeiten und US-Einrichtungen schützen. Für den Kampf gegen die IS-Miliz wollen die USA hingegen verbündete Truppen vor Ort aufrüsten und ausbilden. Im Irak setzt Obama dabei auf die irakische Armee und die kurdischen Peschmerga, im Bürgerkriegsland Syrien auf moderate Rebellengruppen.

Neue IS-Stellungen beschossen

Seit Anfang August flogen die USA nach Angaben des Pentagon mehr als 160 Luftangriffe im Irak, erstmals wurde am Montag auch eine IS-Stellung nahe der Hauptstadt Bagdad beschossen. Vergangene Woche kündigte Obama die Ausweitung der gezielten Bombardements auf Syrien an, noch setzte das Militär dies aber nicht um.

Nach Angaben irakischer Militärs und Stammesführer attackierten US-Kampfflugzeuge am Mittwoch drei IS-Ziele südlich von Bagdad. Dabei seien vier Dschihadisten getötet worden. Das US-Militär bestätigte drei Luftangriffe, machte aber keine Ortsangaben. Nach Angaben eines Stammesführers der Dschanabi kämpften irakische Elite-Soldaten in der rund 50 Kilometer südlich der Hauptstadt gelegenen Region Dschurf al-Sachr in der Nacht gegen IS-Kämpfer. Sie konnten die IS-Milizionäre demnach aber nicht zurückdrängen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Barack Obama
Dschihadistengruppen
Islamischer Staat
Luftangriffe
Peschmerga
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen